gelernt,  Pyropro

Die Tomate: Ode an ein rotgestreiftes Zebra

Es gibt ein Deutsches Tomatenfestival. Nicht dieses Jahr, aber 2018. Kein Witz. Warum auch nicht, gehören Tomaten doch zu unserem beliebtesten Gemüse. 8,3 Kilogramm davon verzehrt jeder Deutsche im Jahr.

Beim Tomatenfestival stellten die Besucher nicht nur ihren eigenen Ketchup her, sondern lernten auch diverse Tomatensorten kennen. Denn Tomate ist nicht gleich Tomate. Weltweit soll es 35000 Tomatensorten geben, und die Stabtomate ist mit 70 Prozent die am häufigsten angebaute.

Tomate muss nicht rein rot sein

Die heißt nicht so, weil sie die Form eines Stabes hat, sondern weil die Pflanze an einen Stecken angebunden werden muss, um nicht in die Knie zu sinken. Überhaupt führen die Namen der Sorten manchmal auf die falsche Fährte. Hinter dem Red Zebra und dem Green Zebra verbirgt sich kein bunt gestreiftes Steppentier, sondern eine Tomatenart mit gelben, flammenförmigen Streifen auf roter Frucht oder gelben Streifen auf grüner Frucht.

Goldstreif hat, na, was wohl? Goldene Streifen auf roter Frucht. Rotkäppchen ist der Name einer Tomatensorte aus der damaligen DDR. Schmeckte bestimmt gut zum gleichnamigen Sekt. Danach sollte man aber nicht mehr Autofahren. Nach Cherry-Tomaten ist es dagegen unbedenklich, sich hinters Steuer zu setzen.

Tomaten auf den Augen

Dann wäre da noch die Sorte Treulose Tomate. Ihr Ursprung ist unklar, möglicherweise wurden damit nach dem Ersten Weltkrieg Italiener geschmäht, deren Land die Seiten gewechselt hatte. Vielleicht steckte ja gar kein kriegerisches Kalkül dahinter, sondern irgendwer hatte nur Tomaten auf den Augen. Die sind schließlich in Italien besonders weit verbreitet.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert