Auflug an den Graswarder
Ich wollte immer mal auf den Graswarder. Das ist eine lange Landzunge in Heiligenhafen, auf der ein paar priviligierte Häuser stehen – dort dürfte heute niemand mehr bauen. Der Graswarder ist aber auch ein Naturschutzgebiet, in dem Land und Wasser ineinander übergehen. Jetzt war ich endlich mal da, an einem klaren Tag, kurz bevor die Sonne unterging.
Das schöne oder auch schlimme an der See ist, dass man sein Ziel schon sieht, obwohl es noch Kilometer weit entfernt ist. Das habe ich schon an der Westküste erlebt, und das war jetzt in Heiligenhafen wieder so. Vom Parkplatz aus habe ich die ganze Zeit den Graswarder vor mit gesehen. Sozusagen zum Greifen nah. Aber dennoch weit weg und erforderte noch einen langen Fußmarsch, um ihn zu erreichen.
Der Weg ist mir aber nicht lang geworden. Das Licht war wunderschön, der Abendhimmel spiegelte sich im noch leeren Yachthafen. Die Ostsee lag spiegelglatt da, kaum ein Lüftchen kräuselte das Wasser. Die Pfosten im Hafen spiegelten scih eins zu eins. Ein Festmacher, so heißen die wie ein Männchen geformten Poller, an denen Schiffe festgetäut werden, hat auch seinen Reiz.
Schließlich ist jeder Weg mal zu Ende, das Ziel erreicht. Im letzten Abendlicht habe ich die Häuser erreicht und noch fotografiert. Es gibt eine Stelle, an der man an einem Zaun vorbei gucken und fotografieren kann. Da lagen sie die Wochenend- und Ferienhäuser mit direktem Ostee-Anschluss. Diese kleine Siedlung ist so reizvoll, dass sie schon mehrmals als Filmkulisse diente.
Es war ein wunderbarer Ausflug mit reicher Fotoausbeute. Wann hat man schon mal genug Zeit, um ausgiebig zu Fuß die Schönheiten der eigenen Umgebung zu erkunden. Und wer weiß, ob beim nächsten Besuch wieder das Licht so schön ist.