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Flickr: Follower fangen mit Favoriten

Ich nutze Flickr. Es ist für mich die beste Cloud, um meine Fotos immer und überall dabei zu haben. Ich bin aber niemand, der sich tausender Follower rühmen kann. Es sind gerade mal ein paar hundert. Was mache ich falsch? Vielleicht favorisiere ich nicht genug.

Gerade hat jemand bei Flickr eines meiner Fotos favorisiert. Das freut mich immer. Allerdings verliert das Favoriten-Sternchen deutlich an Wert, wenn ich sehe, dass derjenige 1,3 Millionen (!) Fotos in seinem Favoriten-Ordner hat. In meinem sind es gerade mal ein paar hundert, alles handverlesen. Der eifrige Sammler mit den 1,3 Millionen Favoriten hat seit 2015 genau 63 Fotos eingestellt, folgt 94 Fotografen, hat aber 19.900 Follower. Wie kann das sein?

Ein ganz normaler User

Ich habe 1583 Fotos bei Flickr, folge 381 Fotografen und habe 601 Follower. Gut, ich habe nicht immer viel Zeit, mich mich dort zu tummeln, Kommentare zu verfassen oder selbst neue Fotos zu zeigen. Manchmal bin ich tagelang nicht auf Flickr zu finden. Aber ich bin seit 2012 dort vertreten und nach meinem Eindruck normal eifrig.

Schattenwurf
633 Sternchen: Mein am meisten favorisiertes Foto bei Flickr – bis jetzt.

Was gibt es Leuten, durch ein Dauerfeuer an Favoriten andere dazu zu bewegen, einem zu folgen und seine Fotos auch zu favorisieren? Gut, die Fotos dieses Users haben allesamt tausende von Favoriten-Sternchen, kein Wunder bei 19.900 Followern. Irgendwer wird wohl klicken. Und sei es nur ein Bruchteil, das reicht schon, um pro Foto ein paar tausend Sternchen einzuheimsen.

Aber ganz ehrlich? Macht das Spaß? Vor allem aber: Wer Millionen von Favoriten hortet, guckt sich die nie wieder an. Das kann gar nicht anders sein. Selbst ich schaue mir meine handverlesenen Favoriten eher selten an. Erst mal sichern. Tatsächlich scrolle ich manchmal aber doch durch meine gespeicherten Fotos, ebenso wie auf anderen Plattformen. Ich besterne sie doch, um sie nicht zu verlieren, sie immer wieder anschauen zu können oder mir Anregungen von ihnen zu holen.

Schwieriger Überblick

Das Favoriten-Sperrfeuer bei Flickr gleicht übrigens einem anderen Phänomen, dort und anderswo in den sozialen Netzwerken. Anderen zu tausenden zu folgen. Ich frage mich immer, wer da noch den Überblick behält, wenn ihm täglich so viele Einträge, ob Fotos oder Textnachrichten, zugespielt werden. Mir ist schon bei meinem vernünftigen und zurückhaltenden Gebrauch aller möglicher Social-Media-Aktivitäten machmal ganz schwummerig zumute.

Ich finde es übrigens schade, dass alle die schönen Fotos, die ich bei den Flickr-Favoriten gesammelt habe, so vor sich hindämmern. Deshalb habe ich mich entschlossen, sie nach und nach in meiner Twitter-Timeline zu teilen. Damit sich auch andere daran erfreuen können. Ansonsten mache ich mit Favoriten, egal wo, so weiter wie bisher. Was meine Zustimmung hat, was mir gefällt und was ich aufheben möchte, bekommt ein Sternchen oder sonst ein Symbol. Und ich verspreche: Ich gucke in die Ordner öfter mal rein. Sammeln allein ist eben doch nicht genug.

Wer mal gucken möchte: Meinen Flickr-Fotostream gibt es hier. Martin Neuhof hat vor einigen Jahren eine Liste zusammengestellt, wie man bei Flickr zum Erfolg kommt (kommen könnte).

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

6 Kommentare

  • Sylvi

    Hallo Susanne,

    ich staune auch oft, wie manche Zahlen sowohl bei Flickr als auch bei Instagram zustandekommen. Ich mag Flickr, weil ich es dort relativ „unverkrampft“ finde – anders als bei Instagram oder anderen Fotocommunities. Mein Account existiert dort jetzt 12 Jahre und ich kann meine fotografische Entwicklung super verfolgen. Natürlich könnte ich sagen, ich lösche die ollen Kamellen, aber warum bei nem Pro-Account mit unbegrenztem Speicherplatz?
    Ich freue mich zwar über Sternchen, aber für etwas aussagekräftiger halte ich die Zugriffe zu einem Bild. Ich habe bei einem Foto festgestellt, dass die Zugriffe im Vergleich zu den anderen Bildern sehr schnell in die Höhe schossen – Sternchen gab es aber nur zwei. Wahrscheinlich verteile ich selber zu wenige. ;-)
    Aber noch mehr freue ich mich über Kommentare. Dann weiß ich, da hat sich jemand mehr Zeit als nur die für einen Mausklick genommen.

    Lieben Gruß
    Sylvi

    • Susanne

      Hallo Sylvi, recht hast Du, ich lösche auch gar keine alten Bilder und ich freue mich auch über Zugriffe, aber eben auch über Likes und Kommentare. Allerdings sollten die Kommentare ein bisschen aussagekräftiger sein, als es oft der Fall ist. Ich muss mir aber auch an die eigene Nase fassen, dass meine Kommentare oft recht knapp ausfallen. Das liegt vor allem daran, dass man die Fotos selbst nicht mehr sehen kann, wenn man auf dem Handy kommentiert. Das ist so ein bisschen kommentieren ins Blaue hinein. Deshalb bevorzuge ist das auf dem Desktop.
      Liebe Grüße
      Susanne

  • Katrin

    Hallo Susanne,
    ich habe auch unglaublich viele Fotos als Favorit markiert. Mal abgesehen davon, dass ich da schon viele Jahre aktiv bin ist es für mich eine Möglichkeit, ein Foto als „gefällt mir“ zu markieren. Ich gucke sie mir aber nicht zwingend noch einmal an. Es muss also auch kein technisch großartiges Bild sein. Es kann auch einfach sein, dass ich die Idee lustig finde.
    Außerdem kommt es vor, dass mir gerade kein toller Kommentar einfällt und dann hinterlasse ich bei meinen Kontakten ein Sternchen, damit sie wissen, dass ich mir die Fotos angesehen habe (das mache ich aber bloß, wenn ich das Foto mag).

    Viele Grüße
    Katrin

    • Susanne

      Hallo Karin, das sind für mich die zwei Varianten von Sternchen: Lesezeichen, oder von mir aus auch Fotozeichen, und Lobsternchen, einfach, um demjenigen, der sie gepostet hat, zu zeigen, dass einem das Boild gefällt. Du bist offenbar eine Lob-Sternchen-Verteilerin, ich eine Lesezeichen-Verteilerin. Jede, wie sie es mag.
      Liebe Grüße
      Susanne

  • Willem Waterkant

    Hallo Susanne,

    ein sehr interessanter Artikel den du da verfasst hast.
    Tatsächlich ist es bei mir nicht anders…wenn ich ein Foto sehe was mich anspricht, dann markiere ich es erst einmal.
    So kommen dann aber viele zusammen und man verliert irgendwann den Überblick.
    Manchmal schaue ich mir diese dann an und sortiere wieder aus.

    Deine Idee, deinen Favoriten mehr Aufmerksamkeit zu schenken und diese in deine Twitter-Timeline zu zeigen finde ich übe rings super :-)

    Liebe Grüße

    • Susanne

      Hallo Willem, ja, das mache ich auch, das ich Favoriten später wieder aussortiere. Falls ich dazu komme, durch die Favoriten zu scrollen. Das kommt leider allzu selten vor. Zumal sich mit der Zeit auf mehreren Plattformen Favoriten ansammeln. Am liebsten hätte ich sie alle beieinander. Sie in Twitter-Timeline zu spülen, hat bisher nicht so ganz geklappt, ich hab’s oft vergessen. Ich werde aber daran arbeiten.

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