Lichterstadt auf den letzten Drücker
Ihr kennt das: In der eigenen Stadt, dem eigenen Kiez geht man selten bis nie los, um sich Sehenswürdigkeiten anzuschauen. So ähnlich ist es mir dieses Jahr mit der Lichterstadt Eutin gegangen. Ich bin einfach nicht dazu gekommen, das Lichtspektakel zu genießen und zu fotografieren. Auf den letzten Drücker, zwei Tage vor dem Abbau, ist es mir doch noch gelungen. Höhepunkt für mich in diesem Jahr: der Schlosshof.
Dieses Mal war die vorweihnachtliche Beleuchtung noch viel kunstvoller als sonst. Nicht nur an den Fassaden, sondern auch hinter den Fenstern leuchteten bunte Lichter. Beispielhaft dafür steht das Rathhaus, und ja, das steht genauso geschrieben auf der Fassade. Das Gebäude befindet sich jedes Jahr im Zentrum der Lichterstadt.
Besonders gelungen fand ich aber die Beleuchtung im Schlosshof. Neben den üblichen Lichtern am Eingang zum Schlossrestaurant drehten sich bunte Spotlights über die Fassaden. Was für ein Schauspiel. Ich habe eine ganze Weile zugesehen.
Immer wieder tauchten die blauen, gelben, türkisfarbenen und pinken Lichtscheiben die historische Fassade in ihre bunten Farben. Mal höher, mal tiefer strichen sie über Fenster, Simse, Kopfsteinpflaster und Rosensträucher. Und plötzlich war da ein Schlossgeist, eine dunkle Gestalt, die einen Schatten in die Lichter warf.
Der Lichtkegel war so tief, dass ich selbst plötzlich den Schlossgeist gab. Das war aber so schnell wieder vorbei, kaum dass ich es gesehen hatte. Ich habe also noch eine ganze Weile in der Kälte gestanden und darauf gewartet, dass sich die nächste Gelegenheit bietet, den Schlossgeist im Bild festzuhalten. Ich bin sogar hin- und her gegangen, um mich richtig zu positionieren und den Effekt nicht wieder dem Zufall zu überlassen. Am Ende hat es noch geklappt, wenn ich auch nicht ganz zufrieden bin. Ich bin ein bisschen klein geraten, der Standpunkt war doch nicht ideal.
Jetzt ist der Zauber erst einmal vorbei. Im nächsten Jahr bin ich eher da, um mir das Spektakel der Lichterstadt anzusehen, ganz sicher.