Gebrauchte Prallkugel – vier Tonnen schweres Schnäppchen
Es gibt Welten, die liegen mir so fern und sind doch so interessant. Über eine Pressemitteilung bin ich jüngst auf eine Online-Börse gestoßen, die mich gleich begeistert hat: maschinensucher.de. Was es da nicht alles gibt? Das ist nicht nur sprachlich eine Fundgrube.
Um noch einmal auf die Prallkugel zurückzukommen: Im allgemeinen Sprachgebrauch heißt so etwas Abrissbirne. Das angebotene Exemplar wird auch Abbruchbirne genannt. Es soll ja gefunden werden, unter welchem Begriff auch immer. Aus welchem Material es ist, steht da nicht, es könnte nach den Fotos zu urteilen Sandstein sein.
Der Prallkugel beiseite stellen sich allerlei andere Maschinen. Die Prallbrecheranlage fällt in dieselbe Kategorie, die Schuttrutsche finde ich sprachlich sehr schön, eine Betonglättmaschine, auch Doppelflügelglätter genannt, kann man bestimmt immer gut gebrauchen.
In der Kategorie „Druck“ erfreuen mich der Kreuzleger und der Verblocker, bei den Gießereimaschinen das Pfannenkühlgebläse und unter dem Stichwort „Entsorgung“ habe ich die Compoundieranlage gefunden, was immer das sein mag. Sie dient offenbar zum Zusammenfügen von Kunststoffen. Gelernt habe ich, dass es Entmetallisierungsmaschinen gibt, darunter fällt zum Beispiel der Schrottmagnet.
Ich will nichts davon kaufen. Aber so ein Ausflug in eine mir fremde Welt ist doch mal interessant. Und wenn ich das nächste Mal an einer Baustelle vorkomme, gucke ich auf jeden Fall nach der Betonglättmaschine.
Ach ja, Prallkugeln braucht meines Wissens heute kaum noch jemand. Gebäude werden nicht mehr zusammengekloppt, sondern Stück für Stück auseinandergenommen, um die Einzelteile wiederverwerten zu können. Abrissbirnen sind ein Relikt der Vergangenheit. Vielleicht macht sich das Sandstein-Exemplar ja ganz gut als Deko im Garten.