Fru Öttenpötter vertellt: Tagpfauenauge überwintert im Stall

Zugegeben: Von selbst hätte ich es nie entdeckt, schon weil es in einer Nachbarbox zu unserem Pferd hängt. Die Besitzer des dort stehenden Pferdes haben mich darauf hingewiesen: Unter einem Balken gleich neben der Futterkrippe und über dem Leckstein hängt ein Tagpfauenauge und überwintert dort. Es lässt sich offenbar von nichts und niemandem stören.

Der Schmetterling des Jahres 2009 (unter dem Link zum Nabu ist auch ein Foto zu sehen) ist ein wahrer Prachtbursche. Seine ganze Schönheit ist allerdings nur im Sommer zu sehen, wenn er draußen unterwegs ist. Anders als viele andere Insekten ist das Tagpfauenauge ein Profiteur des Klimawandels.

Ein Platz zum Überwintern

Mit Einbruch der kühleren – von kalt kann noch keine Rede sein – und nassen Jahreszeit, im Herbst und Winter, zieht sich der Schmetterling zurück. Das Tagpfauenauge gehört zu den wenigen Arten, die nicht als Raupe oder Puppe, sondern als ausgewachsener Schmetterling überwintern. Mit dem Herumfliegen und den schönen Farben ist es aber dann vorbei.

Schmutzig-grau und unauffällig hängt das Tagpfauenauge unter seinem Balken.

Wie unser Tagpfauenauge da unter dem Balken hängt, sieht es eher aus wie ein Stück nasser Lappen oder irgendein Dreck. Zugegeben, eher ein sehr kleiner Lappen. Unbeeindruckts von dem schnaubenden und schmatzenden Pferd, das sich jeden Morgen und jeden Abend in seiner Krippe gütlich tut, hängt es da und rührt sich nicht. Und wenn es niemand zufällig entdeckt hätte, wüsste niemand, dass es da ist.

Schmetterlinge unterstützen

Auch wenn das Tagpfauenauge vom Klimawandel profitiert, ist es doch gut zu wissen, wie man es beim Überwintern schützen und unterstützen kann. Das Naturmagazin Blühendes Österreich hat acht Tipps dafür zusammengestellt.

Neben der Krippe rechts, noch abgedeckt gegen hungrige Spatzen, und über dem Leckstein hängt der Schmetterling.

Ich freue mich darüber, dass es unserem Schmetterling im Stall offenbar so gut gefällt, dass er sich dort für die Winterruhe niedergelassen hat. Ich werde ihn in Ruhe lassen, aber im Frühjahr ab und zu mal schauen, ob er noch da ist.

Fru Öttenpötter berichtet hier regelmäßig über das Leben auf dem Lande.

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