#zeigteureschluesselanhaenger – eine tolle Twitter-Idee
Darauf habe ich lange gewartet: Endlich mal meine geliebten Schlüsselanhänger vorzeigen zu dürfen. Dank eines neuen Hashtags und Trends bei Twitter geht das jetzt. Unter dem Hashtag zeigteureschluesselanhaenger zeigen Menschen ihre Schlüsselanhänger.
Natürlich habe ich meine ebenfalls sofort gezeigt. Denn ich liebe sie einfach, weil sie mich an Reisen nach Kamerun und Ghana erinnern und ich sie seitdem mit mir herumtrage (drauf klicken, um alles zu sehen).
Für viele Menschen sind Schlüsselanhänger offenbar etwas, woran nicht nur ihr Schlüssel, sondern auch ihr Herz hängt. Das beweist der Erfolg dieses Hashtags. Schade ist nur, dass die Anhänger im wahren Leben so selten zu sehen sind. Meistens stecken die Schlüssel mit den Anhängern in irgendwelchen Taschen. Sie kommen nur mal kurz ans Licht, wenn die Schlüssel benutzt werden. An der Haustür sind das nur ein paar Sekunden. Im Auto vielleicht länger, aber eben nicht sichtbar, weil sie dann am Zündschloss irgendwo in den dunklen Tiefen unter dem Lenkrad hängen.
Schlimmer noch: Mein Autoschlüssel kommt gar nicht aus der Tasche, Keyless-System sei dank. Ja, ich weiß, das ist unsicher, ab so schön bequem. Vor allem aber verbannt es den Schlüsselanhänger dauerhaft in die Tasche.
Ein täglicher benutzter Gegenstand
Immerhin nehmen wir den Schlüsselanhänger jeden Tag in die Hand. Damit ist es eines unserer am meisten berührten Besitztümer. Ihre symbolische Bedeutung, gepaart mit dem täglichen Benutzen, machen sie zu etwas Besonderem. Da ist es doch schön, dass sie dank #zeigteureschluesselanhaenger endlich ans Tageslicht kommen und mehr Menschen sie sehen und die Geschichte dazu erfahren.
Bei meinen Schlüsselanhängern hat das tägliche Benutzen noch eine andere Bewandtnis: Sie sind aus Bronze, gegossen in der verlorenen Form, ein Verfahren, das in Afrika noch sehr weit verbreitet ist. Je öfter diese Schlüsselanhänger angefasst werden, desto schöner glänzen sie. Ein Alltagsgegenstand also, der mit dem Gebrauch immer schöner wird.
Dass ich mich noch lange an meinen beiden Schlüsselanhängern aus Afrika freuen kann, ist sicher. Kaum ein Material ist so haltbar wie Metall. Sie begleiten mich jetzt schon 20 Jahren und werden es sicher bis an mein Lebensende tun. Ich bin nicht abergläubisch, aber vielleicht wirken die ihnen zugesprochenen Kräfte sogar.
Unbegründete Angst
Auf Twitter gibt es übrigens jetzt Kritik an #zeigteureschluesselanhaenger. Es gibt Nutzer, die denen, die ihre Schlüsselanhänger mangelnde Medienkompetenz vorwerfen. Das Zeigen der Schlüssel daran sei kritisch zu sehen, die Aktion diene nur dazu, persönliche Informationen abzurufen. Das Mitfotografieren der Schlüssel stelle eine Gefahr da, vor allem, wenn auch noch andere Informationen, gar Adressen, zu sehen seien.
Also erstens haben die meisten nur die Anhänger fotografiert und darauf geachtet, dass die Schlüssel nicht zu sehen sind. Bei mir ist ein kleiner zu sehen, der gehört zu einem Schreibtisch, damit kann niemand etwas anfangen. Selbst dann wenn, wie es jemand schrieb, es heute möglich sei, anhand von Fotos Schlüssel zu duplizieren, sehe ich die Gefahr ehrlich gesagt nicht. Oder wie es ein anderer Twitterer schrieb: “ Ruhe, Ruuuuhe. Schweigen und genießen.“