Unser Norden – das schönste Viertel des Jahres
Jetzt ist wieder die Jahreszeit, in der der Norden Deutschlands punkten kann: Hier sind Nächte etwas heller, die Luft ist etwas frischer, die Sonne etwas kräftiger und ausdauernder als im Rest der Republik. Fehmarn ist mit 2000 Stunden Sonne im Jahr einer der sonnigsten Flecken im Lande. Der Norden bekommt obendrein noch ein wenig von der arktischen Mittsommersonne mit, wenn auch nur ganz am Rande. Wer im Juni abends um halb elf noch unterwegs ist, dem geht das Herz auf: Schummerlicht in tiefster Nacht, im Zwielicht leuchten die Felder längs des Weges, einfach schön. Ein Mittsommer wie aus dem Bilderbuch.
Doch diese Freude ist bitter erkauft. Unser Norden, das ist da, wo der Winter lange dauert, wo die Wärme im Frühjahr zuletzt hinkommt, wo sich der Herbst besonders stürmisch ankündigt und der kalte Wind erbarmungslos um die Häuser heult. Das ist da, wo die Menschen von März bis Mai und von September bis Oktober neidisch auf den Süden Deutschlands blicken, und im in schmuddeligen, nasskalten Winter noch neidischer noch ein wenig weiter südlich, da, wo weißer Schnee unter blauem Himmel garantiert ist.
Unser Norden – das ist ein Landstrich der Strickjacken, Wollsocken, Schals, Umschlagtücher, der Mützen und Handschuhe, und das zu drei Vierteln des Jahres. Aber für ein Viertel ist es hoch im Norden so schön wie sonst nirgends. Darum schnell genießen!
Update auf der Hälfte des Sommers 2011: Der Sommer der ein Winter war. Bei 15 Grad Höchsttemperatur an den Hundstagen bitte schon jetzt die Strickjacke, die Umschlagtücher und Wollsocken herausholen. Denke bereits über unsere Sauna nach, da drin ist es wenigstens trocken und warm.