Grenzstein und Grenzpunkt: Marken am Boden

Wer einigermaßen sicher auf den Beinen ist, guckt beim Gehen eher selten nach unten. Manchmal kommt es aber doch vor. An einer Kreuzung habe ich gerade zwei Arten von Grenzmarken gesehen: Grenzstein und Grenzpunkt.

Von Haus aus kenne ich nur Grenzsteine. Die oftmals von Gras überwuchert waren und mühsam gesucht werden mussten, wenn es drauf ankam. Ich weiß nicht, ob das eine Spezialität auf dem Land war und es in Städten schon immer Grenzpunkte gab. Aber ich jedenfalls kannte Jahrzehntelang nur Grenzsteine.

Grenzstein in einer Straße.
Der klassische Grenzstein, wie ich ihn seit meiner Kindheit kenne.

Der oben ist bodenbündig eingesetzt, wie es in der Fachsprache heißt. So sollen vermieden werden, dass Fußgänger darüber stolpern. Auf Wiesen und Äckern sind die Grenzsteine dagegen oft so eingelassen, dass sie ein Stück aus dem Boden herausragen. Damit sie besser zu finden sind. Andererseits können sie so eine Gefahr für landwirtschaftliche Maschinen darstellen, allerdings weniger als andere herausragende Teile wie Kanalschächte der Drainage. Die werden oft mit Kanistern und Stangen markiert.

Grenzstein muss nicht aus Stein sein

Die Eigentümer eines Grundstücks sind übrigens verpflichtet, die Grenzsteine zu pflegen und zu erhalten. Waren sie früher aus Stein, gibt es sie mittlerweile auch aus Kunststoff, sogar aus recyceltem Kunststoff. Haltbar dürfte beides sein, die aus Stein sind mir jedoch irgendwie sympathischer.

Mit Grenzsteinen allein ist es aber nicht getan. Da wäre noch der Grenzpunkt, eine runde Kunststoffplatte, die mittels Spreizstift fest im Boden verankert wird. Auch einen solchen Grenzpunkt habe ich gerade gesehen, nur ein paar Zentimeter von dem oben gezeigten Grenzstein entfernt.

Grenzpunkt, eingelassen in den Asphalt eines Fußwegs.
Grenzpunkt, eingelassen in den Asphalt eines Fußwegs.

Als wenn es damit nicht genug wäre, bietet die Vermessungsindustrie noch den Vermarkungsnagel aus Metall an, der zwecks besserer Sichtbarkeit mit farbigen Alu-Gravurplatten unterlegt werden kann. So einen habe ich noch nie gesehen.

Ohne Einkerbung geht es nicht

Allen Grenzsteinen, -punkten und -nägeln gemeinsam ist, dass sie auf ihrer Oberseite eine Einkerbung haben. Die Einkerbung mit dem Kreuz und dem Loch in der Mitte nennt sich Weisung. Ich vermute mal, hier setzt der Vermessungsingenieur die Stange drauf, mit der dann ein Grundstück vermessen wird.

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