Foto von einer Pfütze vor einem Auto
erlebt,  Pyrocontra

Ganz langsam: Wie fahre ich durch eine große Pfütze

In der vergangenen Woche haben mich auf einer Autofahrt Sturm und Starkregen erwischt. Was ich über das Durchfahren von einer riesigen Pfütze gelernt habe.

Das Gewitter kam mit Macht. Auf meiner Fahrt am Mittwochabend hat es mich voll erwischt. Erst waren auf der Straße, die ich nehmen wollte, gleich drei dicke Bäume umgestürzt. Die Stämme lagen quer über der Fahrbahn. Also umdrehen und einen anderen Weg nehmen. Der führte über eine einspurige kleine Straße von einem Dorf zum anderen. Und auf halbem Weg tat sich eine große Pfütze auf. Bestimmt 20, 30 Meter lang, Tiefe ungewiss.

Wie gefährlich ist die große Pfütze?

Da stand ich nun vor der Pfütze und wusste nicht, was ich tun sollte. Mir standen noch die Bilder vor Augen von dem Autofahrer, dessen Auto in so einer Mega-Pfütze aufgeschwommen war oder deren Motor im wahrsten Wortsinn abgesoffen ist. Ab 30 Zentimeter Wassertiefe wird es für Autos gefährtlich. Das wollte ich nicht riskieren. Und dachte sehnsüchtig an meinen SUV, der mittlerweile im Autohimmel ist.

Wie ich da noch so sinnierend vor der Pfütze stand und überlegte, wie sie tief sie wohl sein, kam von der anderen Seite ein Lieferwagen. Er fuhr durch die Pfütze hindurch. Wir begegneten uns, nachdem er durch war. Ich so halb auf der aufgeweichten Bankette, er dicht ran an den Knick auf der anderen Straßenseite. Und dann habe ich ihn angehalten.

Ein guter Ratschlag von Fenster zu Fenster

Wir haben beide die Fenster herabgelassen. „Kann ich da durch?“ „Ja, kein Problem, ich bin doch auch eben durchgefahren.“ „Aber sie haben das größere Auto.“ „Gar nicht, die Reifen sind genauso hoch wie bei Ihnen, nur der Aufbau ist höher.“ Und dann gab er mir einen wertvollen Tipp: Nicht durchbrettern, sondern ganz, ganz langsam fahren. Damit das Wasser nicht hochspritzt, keine Welle bildet, die dann zu hoch schwappt. Der Mann war noch so nett und wollte warten, bis ich durch die Pfütze durch war.

Ich habe es dann gewagt. Ganz langsam, mit zitternden Knien und feuchten Händen habe ich mich durchs Wasser getastet. Alles gut gegangen. Ich habe kurz den Warnblinker angemacht, er auch, und wir fuhren unserer Wege. Im Verlauf der Straße kamen dann noch zwei Mega-Pfützen. Aber da wusste ich, wie ich es machen musste. Auch diese beiden habe ich ohne Probleme durchqueren können.

Ohne den Ratschlag des freundlichen Mannes hätte ich – wie vermutlich viele – versucht, mit Schwung durchs Wasser zu kommen. Völlig falsch. Der Ratschlag, den er mir gab, war für mich sofort logisch und einsehbar. Jetzt weiß es ich es für immer und kann diesen guten Rat an alle anderen da draußen weitergeben.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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