Buchsouvenir: Die Zeitschrift „Meine Familie und ich“

Das Buchsouvenir ist diesmal ein Heftsouvenir. Es geht um die Sonderhefte der Zeitschrift „Meine Familie und ich“, die ich Mitte der 80er Jahre gekauft habe. Die Zeitschrift gab und gibt es noch heute an Supermarktkassen zu kaufen. Die Sonderhefte bestachen vor allem durch ihre wunderschönen Fotos.

Das war der einzige Grund, warum ich sie gekauft habe. Ein Rezept daraus habe ich nie nachgekocht. Erstens weil sie recht kompliziert klingen, vor allem aber, weil ich sowieso keine große und schon gar keine begeisterte Köchin bin. Umso mehr begeistern mich gute Fotos und gute Grafik. Davon bieten die Hefte genug.

Das Titelbild des ersten von mir gekauften Sonderheftes. Das Thema lautet „Würzig kochen“.

Die Sonderhefte von „Meine Familie und ich“ bieten abwechselnd Bilderstrecken und auf beigem Papier gedruckte und dadurch optisch abgehobene Informations- und Rezeptseiten. Die enthalten keine Fotos, sondern lediglich Zeichnungen. Auf den Fotostrecken geht es opulent zu.

Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben, die Speisen oder auch nur die Zutaten exzellent ins Bild zu setzen. Sehr viele Fotos hat Maria Harder gemacht, so steht es jedenfalls in den Heften.

Ich glaube, ich vermag Maria Harders Handschrift, ihren Bildstil sofort zu erkennen. Sie bevorzugt offenbar einen leichten Schleier über ihren Food-Fotos, so als habe sich der Dampf vom Kochtopf, der Duft des Gerichts, auf dem Objektiv niedergeschlagen.

Aus dem Heft „Perlen aus Omas Küche“ stammt die elegante Doppelseite mit Leuchtern und Terrine.

Was ich an Food-Fotos immer wieder bewundere und was mich fasziniert, ist die Auswahl an Accessoires rund ums eigentliche Essen. Die Teller, die Leuchter, die Terrinen. Ich weiß, dass es viel Arbeit ist, immer das richtige für die Bildaussage zusammenzutragen. Dafür wird manchmal sogar in den Schränken der Fotografen gestöbert. Ich habe einen Onkel, der lange professionell Food-Fotografie gemacht hat. Wie oft hat meine Mutter auf seinen Fotos Gegenstände erkannt, die sie aus dem Haushalt ihrer Schwiegermutter oder von sonst wo aus der Familie kannte.

Mut zum besonderen Porzellan

Bei der Auswahl der Accessoires besticht manchmal der Mut der Arrangeure oder Fotografen. Oder ihr Geschick, besonderes Porzellan zu finden. Es muss nicht immer reines Weiß sein, auf dem Gerichte angerichtet werden.

Die vielen hervorragenden Fotos sind es, die mich an den Sonderheften „Meine Familie und ich“ stets fasziniert haben. Und so steht in meinem Bücherregal ein Schuber mit etlichen dieser Hefte. Was heute Pinterest oder Instagram sind, das waren damals gesammelte Zeitschriften, zumal, wenn sie so sehenswerten und hochwertigen Inhalt boten wie die Sonderhefte von „Meine Familie und ich“.

Aufbewahren oder wegwerfen?

Ich werde diesen Schatz weiter hüten, auch wenn ich manchmal drauf und dran bin, ihn dem Altpapier zu überantworten. Eine andere Variante, die ich schon einmal beim literarischen Menü angewandt habe, fällt bei diesen Heften aus: die Seiten, die ich aufheben will, herausreißen.

Offenlegung: Ich habe keinen Auftrag von „Meine Familie und ich“ für diesen Post erhalten und auch sonst keine Gegenleistung dafür bekommen. Falls jemand Werbung darin sehen will, ist die nicht gewollt.

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