Wassertropfen: Wie fotografiere ich Millionen von ihnen?

Ich habe in der vergangenen Woche Wasser fotografiert. Viel Wasser. Sehr viel Wasser. Hunderte von Millionen Litern. Anlass war die große Pumpaktion des THW in Niendorf an der Ostsee. Dort habe ich fotografiert und mich gefragt, wie sich Millionen von Wassertropfen am besten festhalten lassen.

Jeder, der sich mal mit dem Fotografieren von Springbrunnen, rauschenden Bächen oder Wasserfällen beschäftigt hat, kennt die Frage: lange Belichtungszeit oder kurze Belichtungszeit? Einzelne Wassertropfen festhalten oder das große Rauschen? Genau die Frage habe ich mir auch beim Fotografieren in Niendorf gestellt. Wobei sie dort noch ein bisschen schwerer zur beantworten ist als sonst.

80 000 Liter pro Minute

Das THW hat dort Schläuche über Schläuche ausgelegt, um Hochwasser aus einem Wohn- und Ferienhausgebiet in den Hafen und damit in die Ostsee zu pumpen. Erst waren es nur ein paar Pumpen, dann wurde die Pumpleistung immer weiter aufgestockt. Und so sprudelten zum Höhepunkt der Pumparbeiten in jeder Minute mehr als 80 000 Liter Wasser ins Hafenbecken.

Ich war fast täglich dort, um über das große Pumpen zu berichten. Und natürlich, um das sprudelnde Wasser beziehungsweise die Wassertropfen zur fotografieren. Aber wie? Wie jeder, der sich mit Fotografie beschäftigt, gibt es zwei Möglichkeiten, die das Wasser jeweils anders aussehen lassen. Das habe ich schon mal an einem mittlerweile abgerissenen Brunnen gezeigt.

Beim großen Pumpen im Hafen lag die Sache etwas anders. Dokumentieren wollte ich mit meinen Fotos, welche Unmengen an Wasser und an Wassertropfen dort über die Kante ins Hafenbecken sprudeln. Doch wie sieht Wassermasse noch mehr nach Masse aus? Mit verschwommenen oder mit klar erkennbaren Wassertropfen?

Wassertropfen-Test mit zwei Belichtungszeiten

Ich habe beides ausprobiert und bin zu keinem endgültigen Schluss gekommen. Was sieht nach mehr Wasser und dramatischer aus? Hier zum Vergleich die beiden Fotos, einmal mit einer Belichtungszeit von 1/1000 Sekunde und eines aufgenommen mit 1/60 Sekunde. Bei strahlendem Sonnenschein war die Wirkung allerdings nicht ganz eindeutig.

Die Wassertropfen, aufgenommen mit 1/1000 Sekunde.
Wassertropfen, aufgenommen mit langer Belichtungszeit.
Gleiche Stelle, aber diesmal eine Zeit von 1/60 Sekunde.
Wassertropfen an trüben Tagen, fotografiert mit 1/60 Sekunde.
Der Effekt wird noch deutlicher an trüben Tagen. Auch hier habe ich 1/60 eingestellt.

Letztlich ist es Geschmackssache, beziehungsweise eine Frage, was mit dem Foto dokumentiert werden soll. Danach richtet sich, ob die Wassertropfen nun klar sichtbar oder verschwommen sind. Was die Geschmackssache angeht: Ich mag lieber die klar erkennbaren einzelnen Tropfen.

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