Viecher, Viecher, Viecher

Zurzeit beschäftigt mich allerlei Viechzeug. Ich weiß nicht warum, aber ständig habe ich mit Tieren zu tun. Darunter sind seltsame Wesen. So manches der Viecher war nur schwer oder bisher gar nicht zu identifizieren.

Von Hilde und ihren Kindern habe ich schon berichtet. Der Hirsch, der ein Reh ist, kommt immer noch regelmäßig in unseren Garten. Die Mutter und die zwei Kitze tun sich an den Spitzen unserer Trauerweide gütlich und gehen anschließend zum kleinen Gartenteich, um zu trinken. Wer sie sehen möchte, muss aber früh aufstehen. Meistens kommt Hilde zwischen 4 und 5 Uhr morgens. Zum Glück ist Juni und es ist früh hell draußen.

Ein anderer Gast war heute morgen da. Ein Marderhund oder ein  Waschbär. Was es genau ist, darüber streiten die Gelehrten noch. Ich habe Fotos davon bei Twitter und Facebook gepostet und um Meinungen gebeten, um welche Art Tier es sich handelt. Es steht zurzeit 3 : 3 zwischen Waschbär und Marderhund. Ich tippe eher auf Marderhund, da Waschbären hier selten, Marderhunde aber häufig sind. So ist das mit den Viechern: Wer sie erkennen will, muss sich auskennen.

Marderhund oder Waschbär: Bisher konnte das Wesen nicht eindeutig identifiziert werden.

Zugegeben, das Foto ist nicht besonders gelungen. Ich habe mich mit der Kamera heran gepirscht, aber das Tier hat mich entdeckt und ist stiften gegangen. Ich bin froh, dass ich zwei, allerdings ziemlich unscharfe Fotos  machen konnte.

Ein Tier ganz anderer Art hat mich ziemlich erschreckt. Auf einem Fußweg in Südfrankreich ist mir eine Schlange begegnet. Sie lag ganz still da, hat sich nicht gerührt. Offenbar hat sie auf dem warmen Asphalt ein Sonnenbad genommen. Beim Fotografieren bin ich näher gekommen. Da plötzlich hat sie den Kopf gehoben und ist ein Stück auf mich zugeschossen. Ich habe einen Satz zurück gemacht. Das war mir doch nicht geheuer. Hinterher hat sich herausgestellt, dass die Schlange ungiftig, aber nicht ganz ungefährlich ist. Die Gelbgrüne Zornnatter kann ganz schön zornig werden, und wenn sie beißt, lässt sich nicht mehr los. Mehr noch: Sie spuckt ihren Mageninhalt und andere unschöne Körpersäfte in die Bisswunde. Klingt nicht sehr angenehm.

Ganz schön zornig: die Gelbgrüne Zornnatter.

Mit Schlangen haben wir Nordeuropäer nicht so viel Erfahrung. Die Gelbgrüne Zornnatter habe ich am nördlichsten Punkt ihres Vorkommens in Europa getroffen. Weiter gen Norden als auf eine Linie etwa 400 Kilometer südlich von Paris kommt sie nicht. Kein Wunder, dass sie mich erschreckt hat, zumal sie nicht gerade kurz war.

Die nächsten Viecher waren harmlos, aber hübsch. Auch sie waren mir unbekannt, auch sie kommen bei uns nicht vor. Sie habe ich ebenfalls in Südfrankreich gefunden: Gemeine Bienenkäfer, auch Bienenwolf oder Buntkäfer genannt. Wobei bunt etwas übertrieben ist, der Käfer trägt ein rot-schwarzes Kleid. Ich habe ihn auf schneeweißen Calla-Blüten gefunden. Was für ein hübsches Tier. Der Bienenkäfer ist Vegetarier, seinen Namen hat er davon, dass er seine Eier in der Nähe von Bienennestern ablegt und die Larven sich durch die Bienenbestände fressen.

Die Farben des Bienenkäfers kommen auf der Calla-Blüte gut zur Geldung.
Die Farben des Bienenkäfers kommen auf der Calla-Blüte gut zur Geltung.

Das war jetzt erst einmal der Reigen der Viecher, die mich in den vergangenen zwei Wochen beschäftigt haben. Mal sehen, was mir in nächster Zeit noch so über den Weg läuft.

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