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Medienbruch: Wieder ein neues Wort gelernt

Ich habe eine Mail an meine Krankenkasse geschrieben. Und einen Brief als Antwort bekommen. Das ist ein Medienbruch. Ein Wort, das ich bisher nicht kannte.

Es ging, dabei ist mir das Wort untergekommen, um medienbruchfreie Kommunikation. Was soll das sein? Was ist überhaupt ein Medienbruch? Ein Buch, das bricht? Denn ein Buch ist ja ein Medium. Ebenso wie eine Schallplatte, eine CD, ein Presseerzeugnis, aber auch ein Film oder ein Post in einem – sozialen – Medium. „Medien ist ein Sammelbegriff für alle audiovisuellen Mittel und Verfahren zur Verbreitung von Informationen, Bildern, Nachrichten etc.“, schreibt die Bundeszentrale für politische Bildung.

Ich habe vor vielen Jahren mal eine gerade neu gekauft Langspielplatte mit Musik von Achim Reichelt verloren, weil die Katze auf dem offen stehenden Plattenteller Karussell gefahren ist. Als es ihr zu unheimlich wurde, hat sie sich auf der LP festgekrallt und einen langen Kratzer verursacht. Musik vorbei. Sehr ärgerlich. Das Medium war also im übertragenen Sinn gebrochen. Aber genau so etwas ist mit Medienbruch nicht gemeint.

Medienbruch ist immer noch weit verbreitet

Medienbruch, so weiß ich jetzt, ist immer dann gegeben, wenn eine Information manuell von einem Medium ins andere übertragen wird. Berühmtestes und immer wieder angeführtes Beispiel ist der Hang von Behörden, E-Mails oder PDF auszudrucken und wieder einzuscannen, um sie dann als Anhang zu verschicken. Soll’s geben. Ein weiteres Beispiel für einen Medienbruch ist das Ausdrucken von Onlineformularen, um diese händisch zu unterschreiben oder in Papierform einzureichen.

Oder eben, wenn mir die Krankenkasse auf eine Mail mit einem Brief antwortet. Das ist umso unverständlicher, weil meine Krankenkasse ein Online-Portal betreibt, in das ich Rechnungen hochlade und über das mit Leistungsbescheide zugestellt bekomme. Neben dem Postfach gibt es zudem ein Kontaktportal, über das ich meine Anfrage gestellt habe. Warum die mit einem Brief auf Papier in einem Umschlag statt mit einer E-Mail beantwortet wurde, erschließt sich mir wahrlich nicht.

Die Erklärung für medienbruchfreie Datenübertragung lieferte mir Blogger- und Blueskyfreund Torsten. Zuvor hatte wie schon seit Jahren das Wort in meiner schönen Rubrik #Wortbeute heute gepostet.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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