gelernt,  Pyropro

Die Tiefen einer Fotogemeinschaft ausloten

Ein Kommentar zum Foto "Die alte Gärtnerei" hat meine Überlegungen zu Flickr angestoßen.
Ein Kommentar zum Foto „Die alte Gärtnerei“ hat meine Überlegungen zu Flickr angestoßen.

Vor mehr als einem Jahr habe ich meinen Abschied von der Fotocommunity genommen und mich bei Flickr und 500px angemeldet. Wie lange das schon her ist, ist mir gar nicht gewusst gewesen. Erst ein Kommentar bei Flickr hat mich wieder darauf gestoßen. Darin ging es auch darum, wie Flickr am besten für Fotografen zu nutzen ist. Immerhin hat mir der Kommentator bescheinigt, dass ich es richtig machen. Aber wie geht richtig?

Lutz, der Kommentator, schrieb, Flickr sei dezentral.

Hier funktioniert alles NUR über Gruppen, die jede für sich wie eine eigene kleine FC von eigenen Admins geleitet wird. Gruppen, die nach eigenen Regeln funktionieren und teilweise sogar externe WebSites pflegen.

Recht hat er. Das mit den Gruppen erklärt einem nur niemand so genau. Ich bin wegen einer geschlossenen Gruppe zu Flickr gewechselt, so dass mir dieses Instrument schon bekannt war. Welche Bedeutung die Gruppen aber haben, hat sich mir erst nach und nach erschlossen. Weil ich von Haus aus aber eher bescheiden bin – manche werden’s nicht glauben, ist aber so – habe ich mich zunächst zurückgehalten. Gerade mal zwei, drei Gruppen bin ich beigetreten, um meine Fotos ein bisschen mehr in den Fokus zu rücken. Das funktionierte mehr oder weniger gut.

Noch ein anderer Umstand hat mich zurückhaltend sein lassen. Ich leide unter Dorf-DSL. Jeder, der es hat, weiß, wovon ich rede. Bilderseiten durchzublättern, ist ein mühsames Unterfangen. Da erfordert es viel Geduld, die Gruppen, in denen man Mitglied ist, nach neuen Fotos zu durchsuchen. Schon deshalb habe ich versucht, die Zahl der Gruppen zu beschränken.

Mein Erfolg bei Flickr ist deshalb immer noch eher mau. Aber ich weiß zumindest, woran es liegt. Mehr Gruppen, mehr Klicks, mehr Kommentare, mehr Favoriten. Ganz einfach. Man muss es ja nicht übertreiben.

Da stellt jemand sein Foto in über 1400 Gruppen ein. Ein Wahnsinn. Gibt es dafür eine Automatik, oder wie schafft der das? Ich sehe schon, zwischen mir und dem liegen Welten. Wie aber die richtige Gruppe finden? Ich habe für mich einen ganz guten Weg gefunden. Bei Fotos, die mir gefallen und die in meine Motivwelten passen, sehe ich mir an, in welchen Gruppen sie gezeigt werden. So hangele ich mich von Foto zu Foto, von Gruppe zu Gruppe und dringe immer tiefer in Flickr ein. Da tun sich Fotowelten auf, Meere von Fotos, von denen ich nie den Grund ergründen werde.

Das Instrument der Gruppen ist es aber, das für mich Flickr zunehmend interessanter macht. Und das dazu führt, dass 500px, wo ich einen kostenlosen Account habe, für mich immer nur ein Randaspekt bleiben wird. Es ist ein Pool toller Fotos. Aber die eigenen genießen dort nur kurzfristige Aufmerksamkeit und gehen schnell in der Masse unter. Ab und zu gönne ich mir das Vergnügen, dort etwas hochzuladen. Aber wirklich wichtig wird 500px für mich nie werden.

Übrigens hat Flickr für mich als Bloggerin noch einen entscheidenden Vorteil: Ich kann hier im Blog Alben und Galerien einbinden, ohne dass sie mein Webspace belasten. Ein wunderbarer Weg, um Fotos zu zeigen. Deshalb gibt es in meinem Flickr-Account immer auch Fotos wie die von den Autokennzeichen, bei denen sich der Flickr-User fragt, was das soll. Wer ins Blog schaut, findet die Auflösung, so wie hier bei den Kennzeichen.

Ich danke also Lutz, dass er mich in meiner Flickr-Strategie bestärkt hat. Ihr findet ihn bei Flickr hier. Ich werde mich in Zukunft weiter bei Flickr tummeln, um über Gruppen die Tiefen dieser Fotocommunity auszuloten.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert