Ein Rastplatz in Frankreich: Sauber und gepflegt.
erlebt,  Pyrocontra

Autobahn-Parkplatz und Klo: zwei Welten in zwei Ländern

Auf unserer Frankreich-Reise haben wir Rastplätze in Deutschland und in Frankreich aufgesucht. Dazwischen liegen Welten. Frankreich gewinnt beim Parkplatz und beim Klo.

Sie haben uns schon immer begeistert und jetzt wieder: die Parkplätze an Frankreichs Autobahnen. Während wir in Deutschland gerne einen Rastplatz anlaufen, weil dort die Toiletten dank Sanifair ziemlich sauber sind, sind die Frankreich die Parkplätze – nicht die Rastplätze – unser bevorzugtes Ziel. Allerdings nur die an den mautpflichtigen Autobahnen. Nie zuvor haben wir so saubere Parkplätze und so saubere Klos wie auf diesen Parkplätzen gefunden.

Früher waren diese Toiletten ein Graus. Hock-Klos, alles andere als sauber. Da hat sich ein grundlegender Wandel vollzogen. Die – übrigens kostenlosen – Klos auf den Aire genannten Parkplätzen ohne Tankstellen und Gastronomie sind heutzutage Hightech-Toiletten mit automatischer Reinigung. Nach jeder Benutzung setzt ein Mechanismus ein, der sie wieder perfekt macht. Und wem das nicht reicht, der kann einen blauen Knopf drücken, auf dem dreisprachig – französisch, englisch, deutsch – steht, dass damit die Toilette desinfiziert wird.

Perfektes Parkplatz-Klo ganz in Rot

Die innen in roter Farbe gehaltenen Toiletten verfügen über lange Griffe, Papier und Handtuchpapier, einen großen Spiegel, ein Waschbecken und unter dem Spiegel drei automatische Spender für Seife, Wasser und Heißluft zum Trocknen der Hände. Das alles super-sauber. Die Klos auf den Raststätten sind dagegen weniger einladend. Wir haben deshalb die Aires für unsere Pausen vorgezogen.

Klo auf einem Parkplatz an einer französischen Autobahn.
Klo auf einem Parkplatz an einer französischen Autobahn.

Abgesehen von den Toiletten sind die Parkplätze in Frankreich auch sonst sehr gepflegt. Sie verfügen über Picknick-Plätze, Kinderspielplätze, WiFi. Und nirgends liegt Dreck oder Abfall herum. Regelmäßig kommt jemand vom Autobahnbetreiber vorbei und sieht nach dem Rechten. Übrigens gibt es entlang der Autobahnen einen eigenen Radiosender. Das alles allerdings nur auf den Routen, die Péage, also Maut kosten. Das zahlen wir für so viel Service gerne, zumal die Kosten nicht allzu hoch sind.

Mittlerweile werden in Frankreich nach und nach die Péage-Stationen abgeschafft, das System heißt Péage en flux libre und hat so seine Tücken. Kameras erfassen die Kennzeichen, die Maut muss später online oder in einem Tabac, einem der offiziellen Tabakläden, bezahlt werden. Ich habe mich ziemlich mühsam auf dem Handy durch das System gearbeitet und nach zehn Minuten herumstochern auf der Seite 2,40 Euro per Kreditkarte bezahlt.

Dreckig und voller Müll: deutsche Autobahn-Raststätten

Zurück in Deutschland hat uns dann der Kontrast von französischen Parkplätzen und deutschen Autobahnraststätten erschüttert. So viel Dreck, sowohl auf Parkplätzen als auch auf Raststätten. Und das Sanifair-Stystem ist ebenfalls eher ärgerlich. Für einen Euro gibt es zwar eine saubere Toilette, aber mit dem Wert-Bon lässt sich kaum etwas anfangen. Pro Einkauf darf man nur einen einlösen, bei horrenden Preisen etwa für einen Kaffee. Außerdem verfallen sie irgendwann. Ich bin nicht so oft auf der Autobahn unterwegs. Für mich heißt das: Der Wert-Bon landet im Altpapier.

Vormittags auf einem Rastplatz an der A5: Überall liegt Müll herum.
Vormittags auf einem Rastplatz an der A5: Überall liegt Müll herum.

Deutsche Autobahn-Raststätten werden fast alle von Tank & Rast betrieben. Und sie sehen verheerend aus. Immer mehr Müll landet dort. Der Aufwand, den wegzuräumen, ist immens. Aber müssen Raststätten deshalb wirklich so aussehen wie die, die wir an der A5 angefahren sind? Und auf unbewirtschafteten Parkplätzen an deutschen Autobahnen sieht es nicht viel besser aus.

Unser Fazit: Zwischen Autobahn-Parkplätzen in Frankreich und in Deutschland liegen Welten, was die Sauberkeit angeht. Das kann nicht allein daran liegen, dass Autobahnfahrten in Frankreich bezahlt werden müssen und sich die Betreiber deshalb besser darum kümmern.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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