Waschmaschine fragt: Sprechen Sie waschmaschinisch?
Erst einmal muss ich hier mit einem Missverständnis aufräumen. Eine Waschmaschine ist heute keine Waschmaschine mehr, sondern ein Waschvollautomat. Also müsste die Frage lauten: Sprechen Sie waschvollautomatisch? Oder waschchinesisch? Wie ich überhaupt auf diese komische Sprache komme? Ich habe mir mal den Spaß gemacht, Prospekte für Waschmaschinen zu lesen. Ohne waschmaschinesich zu können, habe ich allerdings stellenweise nur Bahnhof verstanden.
Besonders amüsant sind die dem Vollautomaten zugeschriebenen Eigenschaften übrigens in Kombination mit der Beschreibung von Wäschetrocknern, die meistens gleich daneben angeboten werden. So kann ich mir beim Trockner das Programm „Outdoor“ noch gut vorstellen. Das trocknet die Wäsche so, wie sie es sonst auf der Leine täte. Aber was ist das Outdoor-Programm beim Waschvollautomaten?
Wäscht der so, als wenn ich die Wäsche am Bach kniend auf Steinen bearbeite?
Restlos kompliziert wird es beim CapDosing, beim ProfiEco-Motor und am AutoClean-Einspülkasten. Auch das TwinDos-Flüssigwaschmittel-System gibt mir Rätsel auf, und das hat nicht nur etwas mit der krausen Schreibweise zu tun. Der Trockner hält übrigens mit dem SteamFinish dagegen.
Da suche ich mir am besten mal einen Volkshochschulkursus, bei dem ich mit Volldampf waschmaschinisch lernen kann. Vielleicht spült die Dozentin diese Sprache ja mittels Schleuderwirkungs-Klasse A im Schnellwaschgang in mein Gehirn.