gehört
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Rückbau – doch nur ein Euphemismus
Entsorgungspark, Kunden (im Jobcenter) und thermische Verwertung – Politik und Wirtschaft überschütten uns mit Euphemismen, Wörtern, die besser klingen als das, was damit gemeint ist. In genau dieser Reihe habe ich bisher auch den Rückbau gesehen, der umgangssprachlich Abriss heißt. Allerdings musste ich mich jüngst belehren lassen: Ein Rückbau ist mitnichten ein Abriss. Oder vielleicht doch?
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Schönes Kauderwelsch: Die seltsame Sprache der Kosmetik-Industrie
Wer schön sein will, muss leiden, hat meine Oma immer gesagt. Sie weiß gar nicht wie sehr. Wer heute schön sein will, muss entweder Fremdsprachen können oder leidvoll erfahren, dass er oder sie nicht mitreden kann. Heutzutage sind Lippenstift, Wimperntusche und Puder total mega-out. So etwas klatscht sich niemand mehr ins Gesicht, sorry, aufs Face. Um bei Kosmetik wirklich mitreden zu können, sind größere englische Sprachkenntnisse gefragt.
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Sich über die Achtsamkeit ehrlich machen
Sie tauchen auf aus dem Nichts: Neue Wörter oder Formulierungen, die jahrzehntelang kaum jemand gebraucht hat und die plötzlich – Achtung! Floskel! – in aller Munde sind. Zwei Beispiele fallen mir zurzeit besonders auf.
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Frohe Weihnachten mit den besten Verhörern zum Fest
Wortkünstler und Kindermund – Weihnachten ist wie alle Feste und alle anderen Lebenslagen auch ein Quell für schöne Versprecher, Verhörer und Kalauer. Ein paar sind im Laufe meines Lebens zusammengekommen. Und so wünsche ich allen ein frohes Fest mit einer Putzfrau, einem Holger und Lars.
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Die weit verzweigte Komponisten-Familie: Ein Fluss an Bächen
Wie jeder ordentliche Kirchenchor singt auch unserer, der St.-Johanneschor in Lübeck-Kücknitz am Sonntag (17 Uhr, gleichnamige Kirche) ein Adventskonzert. Neben den bekannten Adventsliedern stehen auch einige eher unbekannte und etwas anspruchsvollere Stücke auf dem Programm. Ein ordentlicher Chor will schließlich gefordert sein. Mit auf dem Programm steht ein Doppelchor von Johann Michael Bach mit dem Titel „Fürchtet Euch nicht“, hier gesungen vom Doppelquartett „Vox Luminis“.
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Wirtschaftlich nicht darstellbar – das neue „zu teuer“
Ich bin nicht nur Wortjägerin, sondern auch Schwurbeldeutsch-Sucherin. Wobei: Wirklich suchen muss ich nicht, mir fällt dieses aufgeblähte Deutsch oft vor die Füße. Ich lese und höre es überall. Mein neuester Fund: das neue „zu teuer“.
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Die Tücken der geschlechtsneutralen Sprache: Für Asyl (be)werben?
Jeder von uns kennt die Studierenden, die längst die Studenten – und die Studentinnen – sprachlich abgelöst haben. Im Zuge der Bemühungen um geschlechtsneutrale Sprache werden auch Fußgänger zu Zufußgehenden (schreibt man das so?) und zu Teilnehmenden. Doch manchmal werden diese Bemühungen absurd. Gestern gehört: Die Asylbewerbenden.
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Von Lagern und Lägern
Dass das Klagen zur Stellenbeschreibung unserer Bauern gehört, ist ja nichts Neues. Lerne klagen ohne zu leiden, sozusagen. Und was gibt ihnen Anlass zu eben jenen Klagen. Natürlich, das Wetter. Zu kalt, zu nass, zu heiß, zu trocken – vor jede Angabe wird beinahe reflexartig ein „zu“ gesetzt.
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Ganz schön schräg, der Schrägstrich und die Schrägstrichin
Wer regelmäßig andere Leute vor mehr oder weniger großem Publikum sprechen hört, dem fallen mit der Zeit so einige Marotten auf. Gerade hatte ich in einer kommunalpolitischen Sitzung mal wieder die Gelegenheit, solche Marotten zu hören.
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Tempo, Tempo! Ein Interview zu den Tempi in der Musik
Ich bin ein Fan von @Orchestrasfan und@Orchestrasvoice. Das sind Ulrike Schmidt, Fan des hr-Sinfonieorchester, und Christoph Werkhausen, Musiker, Moderator und Redakteur beim Hessischen Rundfunk und die Stimme des hr-Sinfonieorchesters. Die beiden führen regelmäßig „das etwas andere Interview“, bei dem sich alles um die Musik, die klassische Musik dreht, vor allem um Orchesterwerke, die ich als Freundin von Hardcore-Klassik besonders liebe. Dieses Mal dreht sich das Interview um Tempi, also die Geschwindigkeitsangaben der Musik, und daran bin ich nicht ganz unschuldig.