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Friesen-Gala: Andrea Mönninghoff und Jorit

Groß, stark, schwarz und ungeheuer elegant: Nein, ich schreibe nicht über ein Auto. Sondern über ein Pferd. Und was für eines. Jorit ist elf Jahre alt und ein Prachtkerl von einem Friesenhengst. Und wie es sich für einen starken, dunklen Kerl geziemt, gehört eine zarte, blonde Frau zu ihm. Andrea und Jorit, ein seit Jahren eingespieltes Gespann voller Eleganz und Schwung, das fast in meinem Hinterhof wohnt.

Andrea und Jorit sind ein eingespieltes Team.
Andrea und Jorit sind ein eingespieltes Team.


Na gut, so eineinhalb Kilometer sind es schon von uns bis zu Jorit und Andrea. Sie residieren ganz hinten in Diekhof auf dem Diekhof. Der Diekhof ist Pensionsstall, Reitstall, Beritt und das Lebenswerk von Andrea und Torsten Mönninghoff. Andrea hat mit 13 Jahren angefangen zu reiten und ist auf allen Pferden zu Hause. „Seitdem bin ich kontinuierlich dabei“, sagt sie im Rückblick auf den Beginn ihrer Reiterkarriere. Sie lebt auf dem Pferderücken. Die Tierpflegerin hat vor 23 Jahren zusammen mit Ehemann Torsten den Diekhof im Kreis Segeberg, ganz hinten kurz vorm Wald, aufgebaut. Vor neun Jahren ist Andrea in die Selbstständigkeit gestartet, Torstet bereits vor 16 Jahren. Er kümmert sich um den landwirtschaftlichen Teil – Heu machen, misten, füttern, Pferde raus- und reinbringen, Handwerksarbeiten -, Andrea um den reiterlichen Teil. Sie reitet mit Jorit hohe Dressur, tritt bei Shows und auf Pferdefestivals auf, früher auch im Damensattel.

Jorit ein reinrassiger Friese und kam dreijährig zu Andrea. Da war er gerade angeritten. Mit der Arbeit an der Hand und der Longenarbeit hat sie ihn auf die Reiterei vorbereitet, mit ihm als Vierjährigem mit dem Reiten langsam begonnen und ihn zwei Jahre später das erste Mal bei der Nordpferd in Neumünster auf einer Gala gezeigt. „Mit sechs Trommeln und Feuer.“ Jorit blieb ruhig und gelassen.

„Er ist ’ne coole Socke“, sagt Andrea über ihn. Eine Ursache dafür sieht sie in der Ausbildung, bei der sie sich Zeit gelassen hat. Und im regelmäßigen Training. „Das ist wie im Fitnessstudio, Das Wichtigste bei Pferden ist die Kraftentwicklung. Viele Lektionen funktionieren ohne Kraft und Lockerheit nicht. Die muss man langsam und stetig aufbauen.“Fünf Mal in der Woche trainiert sie Jorit, dann bekommt er einen Tag Pause und darf einen weiteren Tag ins Gelände.

Was Jorit sonst noch auszeichnet? Als Friese ist er laut Andrea sehr treu, auf den Besitzer fixiert und überzeugt durch seine stolze Haltung. „Ich kenne nur ehrliche Friesen“, sagt Andrea, die schon viele solche Pferde ausgebildet hat. Wie sehr sie mit ihrem Pferd verbunden ist, zeigt sich wenig später beim Fototermin auf dem Reitplatz. Mit seiner weißen Satteldecke und den weißen Gamaschen sieht der große schwarze Jorit sehr edel aus. Schritt, Trab, Galopp – motiviert absolviert er alle Gangarten mit Seitengängen, reagiert auf die feinen Hilfen von Andrea. Selbst als sie die Zügel der Kandare hängen lässt, ändert sich nichts. Dann wagt sie ein Experiment: ganz ohne Zaumzeug reiten. Nur von einem Strick gelenkt, geht Jorit genauso wie davor mit Gebiss.

Freihändig geritten: Jorit reagiert auch ohne Zügeleinwirkung auf seine Reiterin.

Da lenkt eine zarte Person einen großen schwarzen Hengst nur aus der Balance und mit den Schenkeln. Wenn das keine große Show ist.

Andrea tritt mit Jorit regelmäßig bei Galas aus.

 

 

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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