Ausschnitt aus der Karte in einem Atlas mit der deutsch-französischen Grenze
geklickt,  Pyropro

Atlas versus Googel-Maps: Maps gewinnt

Wir planen die nächste Frankreich-Reise. Und wie immer suchen wir eine Route, mit der wir die 1400 Kilometer bis Limoges in schöne Häppchen aufteilen können. Der Mari sucht mit dem Atlas, ich mit Google-Maps.

Mein Mann (französisch: Mari) ist ganz alte Schule. Nur analog unterwegs. Also hat er einen alten Straßenatlas hervorgekramt und versucht, eine Route herauszusuchen. Vom hohen Norden bis in den mittleren Süden Frankreichs. Wenn man in Schleswig-Holstein wohnt, aber regelmäßig ins Zentralmassiv fahren will und muss, hat man die denkbar schlechtesten Voraussetzungen. Von nirgendwo in Deutschland ist es so weit, bis der Reisende überhaupt die deutsch-französische Grenze erreicht hat.

Paris wann immer möglich vermeiden

Die kürzeste Strecke von hier oben bis nach Limoges ist auch die schlechteste. Durch Belgien – sehr marode Straßen – geht es bis nach Paris. Der Autobahnring um Paris ist der Horror, deshalb suchen wir uns immer eine Route weiter südlich, um die Hauptstadt zu umgehen. Das letzte Mal über die Schlösser der Loire, das vorletzte Mal über Verdun, das Mal davor über Beaune, und diesmal wird es wieder ein Zwischenstopp dort. Zurück soll es dann über die Vogesen gehen.

Schloss Chambord an der Loire
Schloss Chambord an der Loire: Ein lohnendes Zwischenziel.

Bevor wir Beaune erreichen, brauchen wir noch eine Übernachtung in Deutschland eingeplant. Sonst werden mir die Etappen zu lang. Der Mari wälzt also den Atlas. Ich auch. Doch der führt dauern in die Irre. Die große Übersichtsseite mit den Autobahnen zeigt nur die Großstädte, wir wollen aber auf deutscher Seite für eine Nacht eher eine Kleinstadt ansteuern. Das Register verweist mich einmal nach Mecklenburg-Vorpommern, obwohl ich doch eine bestimmte Stadt in Baden-Württemberg suche. Welche Zahl hinter dem Städtenamen im Register lenkt mich wohin? Es ist alles sehr unübersichtlich.

Mit Google-Maps schnell am Ziel

Also Google-Maps angeschmissen. Das ist eindeutig die bessere Option. Ort gefunden, Entfernung über den Routenplaner anzeigen lassen. Zu weit für eine Tagesetappe? Also Route abwandeln. Schnell ist der Weg hin und zurück gefunden. Die Maps sind am Ende jedem Atlas überlegen. Den Rest wird das Navi regeln.

Dann noch die Hotels für die Übernachtungen gebucht. Wer will schon nach 800 Kilometern abgekämpft irgendwo ankommen und dann noch eine Unterkunft suchen müssen? Das ist uns nach einer Reifenpanne einmal in Trier so gegangen, und es war die Hölle. Also nicht Trier, aber die abendliche Suche nach einem freien Hotelzimmer.

Jetzt ist alles geregelt, und die Reise kann in knapp zwei Wochen beginnen. Den Atlas lassen wir zu Hause. Schließlich läuft Google-Maps auf meinem Smartphone, und das Navi ist ebenfalls up to date. Das sollte reichen.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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