Fotoausflug an die Eisküste
Es kommt nur alle paar Jahre vor und es ist Hardcore-Fotografie: Frost, Frost, Frost und Ostwind an der Ostseeküste. Dann peitscht der Wind die Wellen auf, schleudert das Wasser gegen die Seebrücken und überzieht sie mit Eis. Sie wird die Küste zur Eisküste. Ein grandioses Schauspiel.

Wochenlang habe ich auf dieses Phänomen gewartet. Erst war es nicht kalt, dann war es kalt, aber völlig windstill. So wird das nie etwas mit den Eisvorhängen unter den Seebrücken. Schließlich waren sie da, und ich hatte keine Zeit. Immer etwas anderes auf dem Zettel. Ich war innerlich schon ganz kribbelig, vor allem angesichts des Wetterberichtes, der Tauwetter voraussagt.
Am Sonnabend kam dann endlich die Gelegenheit, an die Küste zu fahren, allerdings erst gegen Abend. Also warm einpacken und los. Ich kam gerade noch rechtzeitig, damit das Licht reichte. Zum Glück sind die Abende mittlerweile deutlich länger als im Januar.
Was für ein Schauspiel: Am Ostseestrand hatte sich bereits Packeis aufgetürmt (bei ähnlichem Wetter entstand übrigens das Headerbild zum Blog). Unter den Seebrücken hing das Eis. Treppen, Pfosten und Duckdalben waren längst damit überzogen. Und immer noch spritzte weiter draußen, am Ende der Scharbeutzer Seebrücke, das Wasser hoch und gefror.
Die Finger sind mittlerweile längst wieder aufgetaut, die Nase nicht mehr rot. Die Handschuhe, mit denen ich den Auslöser drücken kann, sind leider nicht besonders warm. Immerhin, Auslöser drücken geht damit. Alle die Smartphone-Fotografen, die auch da waren, mussten die Handschuhe ausziehen. Bei im eisigen Ostwind gefühlten minus 25 oder 30 Grad kein Spaß.
Die Fotos habe ich gerade sortiert und bearbeitet. Der Eiswinter war wieder traumhaft. Jetzt freue ich mich auf Sommerabende an der Küste. Aber das wird wohl noch ein bisschen dauern.
2 Kommentare
Rita
Super Fotos! Ich bin ja auch eher für die lauen Sommerabende an der Ostsee oder zumindest bei Sonne schön eingemummelt im Strandkorb. ;-) Aber das spektakulärere Fotomotiv ist definitiv der Winter.
Susanne
Danke für das Lob. Die See hat eben auch im Winter ihren Reiz, übrigens auch den, dass nicht so viele Leute da sind und man problemlos einen Parkplatz findet.