Wirtschaftlich nicht darstellbar – das neue „zu teuer“

Ich bin nicht nur Wortjägerin, sondern auch Schwurbeldeutsch-Sucherin. Wobei: Wirklich suchen muss ich nicht, mir fällt dieses aufgeblähte Deutsch oft vor die Füße. Ich lese und höre es überall. Mein neuester Fund: das neue „zu teuer“.

Heutzutage sind in vielen Debatten, vor allem in der Politik, Vorhaben nicht etwa zu teuer. Nicht einmal die Variante „die Kosten sind zu hoch“ ist noch in Mode. Nein, überall heißt es jetzt, etwas sei „wirtschaftlich nicht darstellbar“. Auf gut Deutsch: Kosten und Ertrag stehen in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zueinander. Immerhin ist dieses „wirtschaftlich nicht darstellbar“ verständlich, wenn auch nicht schön. Außerdem fällt es in die Kategorie überflüssiges Suffix „-bar“. Ich fürchte nun, das ist nicht mehr beseitigbar.

Ein Kommentar

  1. Auch das Missverhältnis zwischen Kosten und Ertrag ist natürlich sehr gut darstellbar. „Wirtschaftlich darstellbar“ gibt dem ganzen allerdings die Aura eherner Wissenschaftlichkeit. Dabei ist gerade die BWL oder die VWL moderne Alchemie.

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