Das verstehen nur Männer: Ran an den Schlamm!

Nein, es geht hier nicht um Nachbarschaftsfehden, Mobbing-Attacken oder Bürostreit. Sondern um Mega-Männerspielzeug. Besser: um schmutzige Männerfantasien. Dank denen blüht ein Filmgenre, das mir so fern liegt wie nur irgendetwas.

Beworben werden die Filme in einschlägigen Agrarmagazinen. „Schlammschlacht 2“ ist schon länger im Handel, „Schlammschlacht 3“ vor Kurzem erschienen, und wem das nicht reicht, dem sei „Dicke Dinger“ans männliche Herz gelegt. Das alles sind keine Sauereien, auch wenn die Anzeige neben einem Artikel zur Schweinemast steht. Es geht um Monstertraktoren und Mega-Schaufellader im Kampf gegen knietiefen Schlamm und Sandlochpisten.

Aufwühlende Szenen, verspricht die Werbebotschaft, bei denen einem der Schlamm um die Ohren fliegt. Aufwühlend stimmt auffallend, der Schlamm wird ordentlich durchgewühlt. Was daran so faszinierend sein soll, kann das zwar nicht ganz nachvollziehen, aber angeblich lassen diese Streifen Männerherzen höher schlagen. So richtig würdigen können natürlich nur Insider, was da Monstermäßiges geboten wird. Ich jedenfalls kann gerade noch mit den Angaben 524 PS und 15,2 Liter Hubraum ungefähr etwas anfangen.

Die Stars der Streifen heißen Quadtrac STX 450, Claas Xerion 5000 und New Holland T.9505. Nie davon gehört. Ich frage mich nur, wer so etwas guckt. Die, die den ganzen Tag über auf dem schlammigen Acker unterwegs sind und sich abends den Dreck von den Füßen streifen? Oder die Männer, die nur davon träumen? Wahrscheinlich ist es wie bei Ritterfilmen. Mann findet die nur gut, wenn er die Schlacht nicht selber schlagen muss. Wer genau hinguckt wird sehen, dass die Schlammschlachten nicht auf echten Äckern, sondern auf dafür präparierten Pisten ausgetragen werden. Aber wenn’s den Männern Spaß macht.

In diesem Sinne: Ran an den Schlamm!

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