Ich bin nicht ich. Ich bin die von der Zeitung. Ich bin die Presse. Das höre ich jeden Tag. Seit über 30 Jahren. Noch ist meine Widerstandskraft groß genug, um mir selber sicher zu sein. Nein, ich bin nicht die Presse. Ich arbeite nur für die Presse. Ansonsten bin ich doch ich.
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Schlagwort: Redaktion
Fotografieren – die Freiheit des Bürgersteigs
Es gibt wieder etwas von der Reporterfront zu berichten. Ich habe hier lange nicht mehr aus meinem beruflichen Alltag geplaudert, jetzt ist mal wieder ein Bericht fällig. Darüber, wie wichtig Panoramafreiheit für Reporter ist und dass dieses große Recht auch im kleinen Lokalreporter-Alltag seine Berechtigung hat. Es gibt die Freiheit des Bürgersteigs, die Freiheit, auch dann zu fotografieren, wenn es einem verboten wird.
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Der Journalist, das verachtete Wesen
Journalisten sind Profis. Aber sie haben es in den seltensten Fällen bei ihrer Arbeit mit Profis im Umgang mit der Presse zu tun. Das kann auch niemand verlangen. Bemerkenswert ist aber, wie manche Leute die Arbeit der Presse sehen und was sie davon halten. Das ist aus ihren Äußerungen gegenüber uns Journalisten ablesbar. Und solche falschen Einschätzungen beschränken sich nicht mal auf Laien. Sogar Profis der Pressearbeit haben diese Sprüche im Repertoire.
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Agenturschreibweise: Wie uns DPA vor dem Grislibären schützt
fff, lll, mmm – die neue Rechtschreibung schenkt uns wunderbare Buchstaben-Dreierschläge, etwa in Schifffahrt, Kontrolllampe oder Brennnessel. Ich mag ja diese Drillinge, und sie haben sich gut eingebürgert, ebenso wie das Doppel-s anstelle des ß. So ein paar neue Schreibweisen gehen mir aber gegen den Strich. Wie gut, dass ich sie gar nicht verwenden muss, denn bei den Lübecker Nachrichten gilt wie in vielen Redaktionen die sogenannte Agenturschreibweise. Die ist ein bisschen anders, als es Herr Duden vorschreibt. Oder um genau zu sein: Die Agenturliste wählt bei zwei Möglichkeiten immer die, die mir und wohl auch den meisten Lesern näher liegt.
Gerichtsreporter – ein Job mit Tücken
Heute hat in München der NSU-Prozess begonnen, eines der wahrscheinlich größten und wichtigsten Verfahren in der deutschen Nachkriegsgeschichte. So wurde der Prozess zumindest in den Nachrichten heute überall tituliert. Jeder weiß um die Debatte im Vorfeld, bei der es um die Vergabe der Presseplätze ging. Für die Gerichtsreporter, deren Medien vom Losglück begünstigt waren, begann heute ihr aufreibender Job. Der ist aber auch in normalen Verfahren anstrengend genug.
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Mut zum schlechten Foto . . .
. . . heißt es in Zeitungsredaktionen oft, wenn kein gutes Bildmaterial vorhanden ist. Schlechte Fotos, lautet die Faustformel, musst du groß machen, um sie zu retten. Naja, da kannman erstens geteilter Meinung sein – ich würde dann lieber auf ein Foto verzichten, es sei denn, das schlechte Foto ist ein Zeitdokument. Oder aber, und das ist die bessere Variante, es gibt gar keine schlechten Fotos mehr. Die Qualität der Fotos, gerade im Lokalen, wo viele Nicht-Fotografen fotografieren, ist in den vergangenen Jahrn beständig besser geworden. Schlechte Fotos gibt es dennoch, kaum noch in der Zeitung, aber im eigenen Archiv. Ein Fotoblog ruft jetzt dazu auf, diese verborgenen Scheußlichkeiten ans Licht zu holen.
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Sportfotografie in der dritten Kuhstall-Liga
Ich plaudere hier ja immer gerne mal aus meiner Frühzeit im Journalismus, vor nunmehr 34 Jahren, als ich in diesen Beruf eingestiegen bin. Ein Feld dieses Berufs, das ich seit damals gemieden habe wie der berühmte Teufel des Weihwasser, ist die Sportberichterstattung. Wenn ich daran denke, wie das damals war, schüttelt es mich noch heute. Aus der Rückschau allerdings klingt es ziemlich lustig, was mir damals so widerfahren ist. Ein Ausflug in die dritte Kuhstall-Liga, geprägt von kompletter Ahnungslosigkeit.
Sternchen-Seiten: eine Autobiographie, gereinigter Journalismus und Bäche
Ich habe hier schon einmal meine Sternchen-Seiten vorgestellt – die Seiten im Feedreader, die ich als lesenwert und gut mit einem Sternchen geadelt habe. Nun gibt es neue Artikel und neue Sternchen-Seiten. Diesmal habe ich die Sternchen drei sehr unterschiedlichen Lese- und Guckempfehlungen verliehen.
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Manchmal brandheiß: Feuerwehr und Presse
Es ist ein Dauerbrenner, das Verhältnis von Feuerwehren und Presse. Wobei ich hier nicht von den Berufsrettern schreiben möchte, sondern von den Freiwilligen Feuerwehren, mit denen eigentlich alle Lokalredakteure ihr Berufsleben lang zu tun haben. Ein Verhältnis, das irgendwo zwischen Langeweile und Konflikt liegt und sich im Laufe der Jahre sehr gewandelt hat.
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Der Jammerlappen schlägt zurück
Nun ist es aber langsam mal gut: Ich habe keine Lust mehr, mich als gestrig, unbeweglich, zu alt für etwas Neues diffamieren zu lassen. Zugegeben, ich bin 52 Jahre alt und nicht mehr die Jüngste. Das heißt aber nicht, dass auch mein Kopf schon alt ist. Schließlich ist er seit Jahrzehnten bestens darauf trainiert, sich mit immer neuen Techniken und Medien auseinander zu setzen. Aber das glaubt mir offenbar niemand.