Eine Pressekonferenz, die keine ist

Ich nehme vieles klaglos hin. Das ist so, wenn man sich Jahrzehnte lang als Lokal- oder Regionalreporterin durch die Vereins- und Verbandsszene arbeitet. Aber manchmal schüttele ich innerlich so heftig mit dem Kopf, dass ich aufpassen muss, dass man es von außen nicht sieht. Heute war wieder so ein Tag. Anlass: eine Pressekonferenz, bei der alles falsch gemacht wurde, was man nur falsch machen kann.
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Ein Foto und seine Geschichte: Schüsse als Entschädigung

Kein Schuss ins Blaue: Blauhelmsoldaten der Marine bei einer Übung
Kein Schuss ins Blaue: Blauhelmsoldaten der Marine bei einer Übung

Das Fotografieblog Kwerfeldein hat eine neue Serie begonnen: Bilder und Geschichten. Reserviert ist sie für Autoren, die dort über ihre Fotos und die Geschichten dahinter schreiben. Da ich dort keine Autorin bin und auch nicht sein werde, die Idee aber toll finde, will ich hier die Geschichte eines Fotos erzählen. Sofort als ich von der neuen Serie las, fielen mir dieses Bild und seine Geschichte ein.
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Der erkaufte Orden

Ich habe einen Orden bekommen. Naja, Orden ist ein bisschen übertrieben. Eine Ehrennadel für 25-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Journalistenverband (DJV). Dafür bin ich, ich geb’s ja ehrlich zu, zum ersten Mal innerhalb der 25 Jahre zur Jahresversammlung gefahren, habe mir Urkunde, Ansteckpin und Blumenstrauß abgeholt und für das Verleihungsfoto posiert. Eine ganz neue Erfahrung: In mehr als 25 Jahren Journalistenleben habe ich oft diese Fotos gemacht und den Text dazu geschrieben. Und nun stand ich unversehens mal auf der anderen Seite.
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Mehr fotografieren als die Polizei erlaubt

Nur eine Übung: Kein Journalist würde einen schwer Verletzten so fotografieren, hier ist es ein Dummy

Meistens geht es problemlos vonstatten, wenn Pressefotografen Einsätze der Polizei fotografieren. In den seltensten Fällen verwahren sich die Beamten dagegen, mit aufs Bild zu geraten. Schließlich sind sie im Einsatz und mit ihrer Uniform eindeutig als  Einsatzkräfte zu erkennen. Doch mitunter haben Journalisten auch Schwierigkeiten, wenn sie Polizisten im Dienst fotografieren.
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Die Kunst, ein Gruppenfoto zu machen

Reportagen und Reportagefotos sind Kuchen, Pressekonferenzen sind Schwarzbrot für jeden Journalisten. Und irgendwann, wenn alle wichtigen Leute erzählt haben, was sie erzählen wollen, kommt unweigerlich der Moment: aufstellen zum Gruppenfoto. Erfahrene Pressekonferenz-Gastgeber gruppieren sich schon mal von selbst, andere muss der knipsende Lokalredakteur oder der Fotograf erst arrangieren. Aber wie und wo und was dann?
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Kleiner Crash-Kursus für Zeitungspraktikanten

Seit 30 Jahren habe ich in wechselnden Redaktionen mit Praktikanten zu tun. Einer von zehn ist richtig gut, das Arbeiten mit ihm oder ihr macht Spaß. Doch die meisten sind Schülerpraktikanten und zu jung und zu unerfahren oder – auch das gibt es – uninteressiert. Aber egal wer da kommt, alle brauchen eine kurze Einführung ins Zeitungsdeutsch und unsere hausinternen Regeln. Und deshalb kommt hier der kleine Leitfaden für Redaktionspraktikanten und für alle, die als Vereinsschriftwart oder Pressesprecher Mitteilungen schicken.
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Das Rätsel E-Mail

Jeden Tag kommen an die 70 bis 80 Mails ins Redaktionspostfach geflattert. Die wollen schnell und effektiv bearbeitet werden: Was kann unbesehen in den Papierkorb – das ist eine ganze Menge -, was muss als Termin eingetragen werden, was sind Mitteilungen, die veröffentlicht werden sollen? Da ist es hilfreich, wenn schon aus dem Betreff und spätestens im Anschreiben ersichtlich ist, um was es geht und zu welchem Ort die Mitteilung gehört. Das aber ist nur in etwa der Hälfte der Fälle so. Ich habe mal die Mails einer Woche durchgeguckt und die rätselhaftesten heraus gesucht.
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Die Leiden einer Lokalreporterin

„Dem Redakteur ist nichts zu schwör“ lautet ein geflügeltes Wort in Journalistenkreisen. Das nehme ich auch für mich in Anspruch. Ich bin hart im Nehmen, und wenn es sein muss, akzeptiere ich klaglos alle Arbeitsbedingungen, die das Journalistenleben so bietet. Aber es gibt Tage, da summiert sich alles, was die Berichterstattung erschwert. Eine Klage. Weiterlesen

Polizeideutsch: Die Polizeiperson befuhr die Straßenkrümme

Polizeideutsch – eine besondere Spielart der Sprache

Das schönste Beispiel von Polizeideutsch ist nicht aus unserer Region, ich habe es hier noch nie gehört. Aber ich will es niemandem vorenthalten: Straßenkrümme = Kurve. Ich weiß nicht, wer so redet, aber ich weiß aus meiner täglichen Arbeit, dass Pressemeldungen der Polizei nur so von teilweise abstrusen Begriffen strotzen. Deshalb habe ich die schönsten und häufigsten Begriffe aufgeschrieben.
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