Das Elend mit dem Feedreader

Der Schock kam im März: Google stellt zum 1. Juli den Feedreader ein. Seitdem suchen viele nach einer Alternative, und eine hat sich ziemlich schnell aufgetan. Eine andere ist ebenfalls bei mir im Rennen. Aber die ist schneller wieder aus dem Rennen als sie drin ist.

Googles Feedreader ist klasse. Unkompliziert, schnell, von überall her gibt es Zugriff darauf, ob PC, Tablet oder App auf dem Smartphone, er funktioniert immer und überall reibungslos. Doch Google lässt sich nicht erweichen und den Feedreader sterben.

Erste Alternative war für mich Feedly. Wirklich ein netter Dienst, snchronisiert sich schnell mit dem Google-Reader, so dass alle abonnierten Seiten und alle Favoriten übernommen werden. Sieht mit seiner Magazinansicht gut aus, ermöglicht aber auch die gute alte Zeilen- und Vorschaudarstellung. Bonbon für mich: Der Reader zeigt an, wie viele Leser den jeweiligen Text als Favoriten gekennzeichnet haben und listet die erfolgreichsten Beiträge extra auf. Alles fein also? Eben nicht.

Feedly hatte zunächst zwei Nachteile, die mich sehr stören. Der Dienst war nicht webbasiert. Das heißt, ich konnte von keinem fremden Rechner aus auf meine Feeds zugreifen, weil ich dort erst einmal die Feedly-Anwendung herunterladen müsste. Und das geht nun mal nicht überall. Die zweite Schwachstelle ist das Hinzufügen neuer Inhalte, vor allem in der Mobilversion. Ich hätte gerne ein Variante, bei der ich Blogs direkt, also von der Startseite aus, importieren kann. Diese Funktion fehlt entweder, oder ich habe sie noch nicht gefunden. In den üblichen Feedreadern, die Leser auf Blogs wählen können, ist Feedly nicht vertreten. Das Hinzufügen funktioniert nur über eine Suchfunktion, in die die Feedadresse eingegeben wird. Oder weiß jemand, wie es einfacher geht? Was mir außerdem fehlt, ist eine Suchfunktion in der Kategorie Saved for Later.

Also habe ich mich noch einmal nach einer Alternative umgeschaut und auf Sylvis Blog den Beitrag über Comma gefunden. Einen Webbasierten Feedreader. Ich habe mich bei Comma angemeldet und mich gleich geärgert. Zwar importiert auch dieser Dienst den Feedreader von Google, zeigt aber alle verfügbaren Texte als ungelesen an. Die Favoriten sind nicht übernommen worden. Außerdem hakt Comma ganz fürchterlich, die Einstellungen sind schwer zu durchschauen und der Reader macht nur zögerlich, was ich will. Ich glaube nicht, das wir dicke Freunde werden.

Tja, was tun? Feedly gefiel mit von Anfang an gut. Kurz vor Toresschluss hat der Dienst nun auch noch eine webbasierte Version in einer Cloud herausgebracht. Eine genauere Beschreibung gibt es hier bei Chip-Online. So werden wir doch noch Freunde.

Feedly hat für Blogs und Webseiten einen Button-Generator eingerichtet. Ich habe ihn ausprobiert, das Ergebnis gibt es oben rechts zu sehen.

Eine genaue Erklärung, wie ein Feed funktioniert und was das ist, bietet dieses Video. Etwas ausführlicher wird es hier vorgestellt.

6 Kommentare

  1. Danke für den Tipp mit dem Feedly-Button-Generator. Werde ich auch mal ausprobieren. Und wenn genug Seiten den einsetzen, wird’s ja vielleicht doch was mit Feedly.

    1. Hallo Konstantin,
      außer Feedly habe ich bisher auch keine vernünftige Alternative für den Google-Reader gefunden. Langsam aber sicher freunde ich mich immer mehr mit dem Dienst an. Deshalb auch der Button, das macht es Lesern einfacher, den Feed zu abonnieren.

  2. Ich habe mich inzwischen auch notgedrungen mit Feedly angefreundet. Immerhin hat man dort inzwischen eine API bereitgestellt, die von anderen RSS-Reader-Entwicklern „angezapft“ werden darf, so dass ich meine liebgewonnenen Reader auf meinem Android-Handy und dem iPad weiter nutzen kann, da diese die neue Feedly-API unterstützen. So bleibt weiterhin alles schön synchron.

    Das war mir sehr wichtig, weil die mobilen Apps von Feedly zwar schön aussehen, bei mir aber nicht zweckmäßig genug waren. Unterwegs verbrauche ich gerne so wenig Daten wie möglich. Da sind mir die ganzen Bildchen in den Magazin-Stilen von Feedly zu viel gewesen.

    Insgesamt bin ich inzwischen mit Feedly ganz zufrieden. Nur eine Sache stört mich noch gewaltig. Es scheint nirgendwo die Möglichkeit zu geben, seine importierten Feeds auch wieder zu exportieren (oder ich habe es immer noch nicht gefunden). Was, wenn Feedly irgendwann mal die Tore schließt, so wie jetzt der GoogleReader? Ohne Exportmöglichkeit sind dann all meine Feeds weg / verloren. Daher werde ich zusätzlich zu Feedy noch irgendwo all meine Feeds bei einem zur Not selbst gehosteten Dienst verwalten, bei dem eine solche Export-Möglichkeit besteht. Ist halt nur lästig, wenn ich neue Feeds dann immer doppelt eintragen muss, einmal bei Feedly, einmal im „Backup-Dienst“.

    Eine Alternative wäre ggf. auch der neu gestartete „digg Reader“ vom ehemaligen Bookmark-Dienst digg. Sieht optisch sehr spartanisch aus und ist mit Funktionen auch nicht gerade überladen. Eigentlich wie der gute alte GoogleReader ;) Kennt aber -bis jetzt- auch noch keine Möglichkeit zum Export, hat keine Schnittstelle zu meinen mobilen Apps und zeigt mir aus irgendeinem Grund die Anzahl der ungelesenen Artikel derzeit nicht an, obwohl ich es in den Optionen eingeschaltet habe. Von daher hat für mich Feedy da doch die Nase vorn.

    1. Hallo Sascha,
      da hast Du mir einen wichtigen Hinweis gegeben: An eine Export-Funktion hatte ich noch gar nicht gedacht. Da muss ich mich dringend noch drum kümmern. Das zeigt nur wieder, dass alle Alternativen zum Google-Reader ihre Macken haben. Für mich ist noch nicht das Ideale dabei, und so bleibt Feedly erst einmal eine, wenn auch gar nicht so schlecht, zweite Wahl.

  3. habe heute auch noch hopp la hopp alles zu feedly importiert. Hoffe das bleibt. Weiß nur irgendwie noch gar nicht… nun sind feeds da – und ich hoffe, ich finde sie morgen auch noch ;-) Irgendwie habe ich das alles noch nicht wirklich begriffen ^^

    1. Hallo Gesa,
      ich habe mich inzwischen an Feedly gewöhnt. Besser als gar nichts. Mir die Blogtexte über Twitter oder Facebook zusammenzusuchen, ist mir zu mühsam.

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