Sternchen-Seiten: eine Autobiographie, gereinigter Journalismus und Bäche

Ich habe hier schon einmal meine Sternchen-Seiten vorgestellt – die Seiten im Feedreader, die ich als lesenwert und gut mit einem Sternchen geadelt habe. Nun gibt es neue Artikel und neue Sternchen-Seiten. Diesmal habe ich die Sternchen drei sehr unterschiedlichen Lese- und Guckempfehlungen verliehen.

Blick ins Backend

Karotten, Blutspenden und Höhenangst: Die Textzicke gewährt uns tiefe Einblicke in ihr Leben. Unter dem Titel „Wer bin ich“ reiht sie auf herzerfrischende Art und Weise die Merksätze ihres Lebens aneinander. Grundsätzlich könnte man sagen, was interessiert es die Welt, ob die Textzicke einst einen babyblauen Käfer fuhr – ich übrigens auch – und ob sie im Supermarkt mal geklaut hat – ich nicht? Aber das ist so wunderbar schlicht und nett aufgeschrieben, dass es einfach nur Freude macht, es zu lesen. Und noch etwas: Dieser Text animiert unglaublich dazu, es auch einmal so zu machen und die alltäglichen Vorlieben und Hasslieben des eigenen Lebens aufzuschreiben. Übrigens hat sich auch die Textzicke animieren lassen, von @mitnichten und der Zusammenfassung seines bisherigen Lebens. Und es gibt auch schon einen Nachahmer. Die @poetin hat nachgezogen mit „Kennen wir uns?“. Auch ein schöner Text, an dem mich aber die durchgehende Kleinschreibung stört. Vielleicht schreibe ich hier auch eines Tages mal meine Autobiographie meines Lebens bis jetzt.

Journalismus? Können wir selber

Sternchen-Text zwei beschäftigt sich indirekt mit einem Thema, das mich bereits länger umtreibt, für das ich mich aber noch nicht traue, einen eigenen Blogpost zu schreiben (den Entwurf gibt es bereits). Schließlich bin ich gut bestallte Redakteurin einer regionalen Tageszeitung und möchte nicht mein eigenes Nest beschmutzen. Aber mir fällt zunehmend auf, wie mau es um das bestellt ist, was ich lokale Pressefreiheit nennen möchte. Daran mangelte es – Achtung: nomen est omen – offenbar auch früher schon, will man dem Artikel „Was für Artikel die Menschen von Journalisten erwarten“ von Constantin Seibt auf Deadline glauben. Wunderbar, wie er ein Phänomen beschreibt, das es auch heute noch gibt: „Wir haben den Artikel schon mal geschrieben.“ Was braucht man dafür auch einen Journalisten, das kann doch wohl jeder, oder?

Bäche im Herbst

Das dritte Sternchen geht dieses Mal an das Blog BLDRM. Unter dem etwas irreführenden Titel „Herbst in Bayern“ gibt es vor allem wunderbare Fotografien von fließendem Wasser, garniert mit bemoosten Steinen und etwas Blatt-Gold, zu sehen. Ganz unprätentiös zeigt uns Kilian Schoenberger, was für ein hervorragender Fotograf er ist. Das sind Fotos, die anzusehen mir sehr viel Spaß gemacht hat.

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