Das Deppenzeichen der Intellektuellen

Kürzlich – wie man sieht ein paar Tage vor Ostern – landete eine Mail aus Bregenz in meinem Postfach. „Bregenzer Garten.Kultur.Tage starten zu Ostern“ wurde dort angekündigt. Mal abgesehen davon,  dass ich nicht für die Reiseredaktion arbeite, Bregenz am anderen Ende der Republik liegt und damit auch nicht  im Erscheinungsgebiet der Lübecker Nachrichten, enthält die Mail für mich außer der Auswahl der falschen Adressaten noch ein anderes Ärgernis: ein neues Deppenzeichen.

Über das Deppen-Apostroph, das Deppen-Leerzeichen und die Binnenmajuskel habe ich mich hier ja schon hinreichend ausgelassen und geärgert. Dass die Kirchengemeinde meines Herzens am Sonntag  ihr KirchenFORUM einweiht, muss ich notgedrungen schlucken. Ich war an der Entscheidung über diese Schreibweise nicht beteiligt. Nun sehe zunehmend ein neues Deppenzeichen auftauchen, das ich für mich als Deppenzeichen der Intellektuellen bezeichne, weil es noch selten ist und den Hauch des Neuen, Besonderen hat: der Deppenpunkt. Statt eines Kopplungsstriches scheint es zunehmen schick oder „stylisch“ – auch so ein schreckliches Wort – zu sein, einen Punkt zu setzen. Siehe Bregenzer Garten.Kultur.Tage. Merke: Der letzte Punkt ist ein Satzzeichen, die restlichen sind die Deppenzeichen.

Die Bregenzer sind übrigens ziemlich kreativ, was krause Schreibweisen angeht. Das zeigen die beiden Screenshots von der aktuellen Startseite.

 

 

3 Kommentare

  1. Was für Idioten, haste vollkommen recht. Versuche aber bitte nicht Idioten zu diskutieren, bringt nicht viel. Jemand sagte mal dazu: „Diskutiere niemals mit Idioten, denn sie werden dich auf ihr Niveau herunter ziehen und dich mit Erfahrung schlagen.“ Soll Mark Twain gesehen sein, kann aber auch ein anderer (Mensch) zuvor gesehen sein.

    Und neue #Deppenzeichen sind dazu gekommen, nein nicht das Hash-Zeichen vor Schlagwörtern, wie ich es hier demonstrativ getan habe (was hier bei WordPress nichts bringt), sondern Doppelpunkte, Sternchen und Unterstriche. Benutzer:innen oder Benutzer*innen muss es jetzt politisch-korrekt heißen. Nicht in etwa mehr Benutzer/-innen, nein das doch nicht. Ich schreibe die Deppenzeichen so gar nicht, sondern versuche weiterhin es (politisch in-) korrekt zu schreiben.

    1. Ich gendere ebenfalls nicht und werde es nie tun. Ich hasse all diese Sonderzeichen, weil sie meinen Lesefluss stören. Das mag bei ein zwei Sternchen oder Strichen noch gehen, aber ich habe schon Texte abgebrochen zu lesen, wenn jedes zweite oder dritte Wort gegendert war. Das macht mich wuschig.

  2. Und besonders, wie es gelesen wird: Benutzer-Pause-innen. Habe ich auf Youtube gefunden und direkt ausgemacht, bringt mich durcheinander, wieso eine Pause gemacht wird. Die TAZ z.B. ist in ihrer Web-Version voll damit. Es liest sich total stolpern, was mich sehr nervt. Was ich mache, ist dass ich solch Beiträge mit #Deppenzeichen kommentiere. ;-) Damit verlinkt die Software die Beiträge untereinander und ich bekomme eine schöne Übersicht, wenn ich nach dem Hashtag suche.

    Was waren die Zeiten noch toll, wo nicht alles genderisiert werden musste. Mann oder Frau, und fertig ist. :-) Mehr kennt die Natur ja auch nicht, XY oder XX. Penis oder Scheide.

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