Lieblos serviert: der Serviervorschlag

Kaum eine Lebensmittelverpackung ohne Serviervorschlag: Ob Eispackung oder Joghurt, Paniermehl oder verpackter Aufschnitt: Auf der Vorderseite prangt ein Foto des angerichteten Lebensmittels und daneben steht „Serviervorschlag“. Das muss angeblich so sein, damit der Verbraucher nicht denkt, die Deko auf dem Foto sei in der Verpackung mit drin. Der Hintergrund wird hier sehr gut erklärt. Tatsächlich aber ist der sogenannte Serviervorschlag bei den meisten Produkten ziemlich lieblos geraten.

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Der oben verlinkte Text aus der „Zeit“ verweist auf ein Beispiel, bei dem das Lebensmittel auf einem gedeckten Tisch in der Natur präsentiert wird. Ich weiß nicht, wo der Autor das gesehen hat. Die Serviervorschläge, die ich gefunden habe, sind eher schlicht bis sehr schlicht gehalten. Beispiel Eisverpackung: Der Serviervorschlag zeigt zwei Eiskugeln, eine davon halb. Glaubt wirklich jemand, ich könnte denken, das Eis sei bereits in Kugelform in der eckigen Verpackung? Für wie blöd halten die mich?

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Liebe Lebensmittelhersteller, wenn ihr mir schon einen Serviervorschlag unterbreitet, dann seid doch bitte ein bisschen kreativer. Anregung gefällig: Hier entlang geht es zu meinem Lieblingsserviervorschlag. Das ist mal kreativ. Ihren eigenen Serviervorschlag hat sich Pamela auf ihrem Blog Pamelopee gestaltet. Sehr hübsch. Echte Ideen für Serviervorschläge sind schließlich immer willkommen. Aber das, was uns die Lebensmittelindustrie unter diesem Namen präsentiert, ist die Bezeichnung nicht wert.

5 Kommentare

  1. Ja die Sache mit den Verpackungen und dem Serviervorshlag ist schon komisch. Hätte jetzt schon erwartet, dass die halbe Kugel Eis drin ist. Hab es für eine Diätpackung gehalten:)

  2. Der Witz dabei sind ja die Pfirsiche auf dem Serviervorschlag, wenn in diesen Produkten alles Mögliche drin ist (Schimmelpilze, Sägespäne), aber keine Pfirsiche.
    LG
    Sabienes

  3. Naja, irgendein Sinnbild möchte man in der Regel halt schon gern auf der Verpackung haben. Man stelle sich mal Regale vor, in denen nur weiße bzw. lediglich mit Text bedruckte Verpackungen stehen (wie man das von manchen besonders günstigen Marken kennt). Wäre schon irgendwie ungewohnt.

    Der blöde Spruch „Serviervorschlag“ ist in dem Zusammenhang einfach der Tatsache geschuldet, dass sich die Unternehmen rechtlich absichern wollen / müssen. Steht das nämlich nicht mit drauf, könnte ein Kunde nämlich auf die Idee kommen, gegen das Unternehmen zu klagen, weil dieses oder jenes zwar auf dem Bild drauf, aber in der Verpackung nicht drin ist bzw. dass das Essen ja ganz anders aussieht. Der mündige, mitdenkende Kunde weiß das natürlich. Derjenige, der aber gern einfach schnell ein paar Euro einklagen will, stellt sich aber gerne auch mal absichtlich dumm.

    1. Hallo Sascha,
      das sind wieder solche juristischen Spitzfindigkeiten, die solche Aufdrucke begründen. Das mag auch alles richtig sein, ich seh’s nur von der sprachlichen und bildlichen Seite, und da ist das schon recht simpel gestrickt. Ich habe ein bisschen darüber nachgedacht, aber eine bessere Formulierung als „Serviervorschlag“ fällt mir leider nicht ein. Man könnte höchstens noch Beispielfoto oder so etwas schreiben, aber das ist genauso blöd.

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