In Süddeutschland werden wir Nordlichter zum Hans-guck-in-die Luft: Überall begegnen uns nostalgisch gestaltete schmiedeeiserne Zunft- und Ladenschilder. Eine wunderschöne Tradition, die ich auch bei meiner Elsassreise gerade überall bewundert habe. Einige habe ich fotografiert, weil ich sie einfach zu schön fand.
Schon auf deutscher Seite begegneten mir die ersten wunderschön gestalteten Schilder. Gerne umrahmt von reichem Blumenschmuck. Gerade Wirtshäuser pflegen diese Tradition sehr.
Eine wahre Fülle von Ladenschildern findet der aufmerksame Spaziergänger in Colmar. Der Fleischer vom Bild oben lässt nicht nur die Schweineliesel das Schweinderl führen und fangen, sondern prahlt auch üppig mit seinen leckeren Würstchen.
Der in Straßburg geborene Revolutionsgeneral Jean-Baptiste Kléber wird im Elsass bis heute verehrt. Das Ladenschild oben zeigt ihn mit einem Krummsäbel – vielleicht, weil er in Kairo im Jahr 1800 einem Attentat zum Opfer fiel. Neun Messerstiche metzelten ihn dahin.
Dass die kunstvoll gestalteten Hängeschilder keine rein nostalgische Angelegenheit sind, beweist ein moderner Laden im elsässischen Weindorf Riquewihr. Das Geschäft für charmante Dekorationsartikel hat das Thema Ladenschild neu und für meinen Geschmack ein bisschen zu lila interpretiert.
Bei aller Begeisterung für das, was oben hängt, sollte man nie vergessen, auch mal nach unten zu schauen. In Freiburg sind die Wege mit Rheinkiesel ausgelegt, und jeder Geschäftsmann muss vor seinem Laden ein Symbol für seine Profession einarbeiten lassen. Davon sind auch Rechtsanwälte nicht befreit.
Vielen Dank für den Artikel.
In der Tat kann man in Riquewihr viele schöne alte Schilder entdecken. Aber auch Kaysersberg kann mit Handwerker- und Restaurant-Schildern punkten. Oft kann man bei Gegenlicht die aussagekräftigsten Bilder machen.
Im Elsaß wird die Tradition hoch gehalten. Nicht nur, dass man sich auf die eigene Sprache besonnen hat, auch Folklore und Trachten kommen nicht zu kurz.