Kurt Moll: Ein Bass, besser als alle Bässe

Wenn Popgrößen sterben, überschwemmen die R.I.P.-Einträge die Timelines bei Twitter und Facebook. Wenn ein Großer der klassischen Musik stirbt, sind die Reaktionen deutlich verhaltener bis kaum spürbar. Vor einigen Tagen ist Kurt Moll gestorben, gestern wurde es bekannt. Nur wenige haben es zur Kenntnis genommen. Dabei war er ein Bass, der besser war als die meisten Bässe. Diese Stimme, zum Niederknien schön.


Normalerweise ist das Kunstlied keine Gattung, die ich besonders mag. Aber „Die Uhr“ von Carl Löwe ist eine Ausnahme. Interpretiert von Kurt Moll, ist das Stück noch einmal so schön. Da kommt seine samtweiche, sonore Bassstimme wunderbar zur Geltung.

Dass sein Tod keine übergroße Beachtung fand, hat vielleicht damit zu tun, dass sich der Sänger bereits 2006 aus gesundheitlichen Gründen von der Bühne zurückziehen musste. Ich habe ihn leider nie live hören können, seine Wirkungsstätte München ist für uns Norddeutsche sehr weit weg. Auf Kurt Moll bin ich im Radio aufmerksam geworden, als ich ihn dort singen hörte, ohne zu wissen, wer das ist. Die Stimme hat mich sofort gefangen genommen. Der Name, den der Moderator hinterher nannte, hat sich mir sofort eingeprägt. Moll – wie passend für einen großen Musiker.

Die Überschrift für diesen Post habe ich übrigens einem alten Chor-Kalauer entlehnt: Der Alt wird immer älter, der Bass immer besser (oder bässer).

Den schönsten Nachruf auf Kurt Moll habe ich bei „Brugs Klassiker“ gefunden. Auch dort wird der Sänger als „König der Bässe“ gekrönt.

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