Ich Angsthase und die Helden vom Rettungsdienst

Ich war heute viel mit dem Auto unterwegs. Taxi Mama halt. Mein Weg führte mich unter anderem über die A1 zwischen dem Kreuz Bargteheide und Bad Oldesloe, wo sich heute Nachmittag eine schreckliche Massenkarambolage ereignet hat. Ich bin nicht hineingeraten, musste vorher abfahren nach Bad Oldesloe. Aber ich habe die vielen Rettungsdienst- und Polizeifahrzeuge gesehen, die an mir vorbeigerast sind, hin zur nahen Autobahn.

Heute ist ein Glatteis-Tag. Es ist nicht immer genau zu erkennen, wo es rutschig ist und wo nicht. Ich bin was glatte Straßen angeht ein Angsthase, eher langsamer als zu schnell unterwegs. Das passt vielen meiner Mitautofahrer nicht, oft werde ich überholt, es wird dicht aufgefahren, gedrängelt. Das halte ich aus.

Und jetzt stellen wir uns alle mal vor, wir fahren einen Rettungswagen, einen Streifenwagen oder ein Feuerwehrfahrzeug. Wir sind mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs, wir wissen, dass Menschen schreckliche Schmerzen leiden, schwer verletzt sind, dringend auf unsere Hilfe warten. Aber es ist glatt auf den Straßen. Einerseits müssen wir vorsichtig sein, weil es niemandem nützt, wenn wir nicht ankommen. Wer nicht da ist, kann nicht helfen. Andererseits ist höchste Eile geboten, es könnte um Menschenleben gehen, Minuten könnten über Leben und Tod entscheiden.

Ich Glatteis-Angsthase habe allerhöchsten Respekt vor den Menschen, die die Blaulicht-Autos fahren. Die mit dem Zeitdruck im Nacken auf glatten Straßen unterwegs sind, abwägen müssen zwischen dem, was gerade noch geht an Tempo, und dem, was sie nicht mehr riskieren können, wenn sie ankommen und helfen wollen. Welche Anspannung steckt da drin.

Wir können froh sein, dass es Menschen gibt, die diese schwere Aufgabe auf sich nehmen, beruflich oder ehrenamtlich. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken. Wenn sie dann heile am Unfallort angekommen sind, arbeiten sie auch noch stundenlang bei Kälte, auf rutschigem Untergrund und unter psychischer Belastung. Was für eine Leistung!

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