Felgen – ein Männerding

Ich habe meinem Auto neue Schuhe gekauft. Genauer: Felgen und Reifen. Als ich das Auto bekam, war ein Satz Winterreifen ohne Felgen dabei. Um nicht immer die Reifen umziehen lassen zu müssen, habe ich mich entschlossen, einen zweiten Satz Felgen zu kaufen. Dabei hat sich mir eine ganz neue Welt aufgetan.

Schlicht und preiswert: die neuen Schuhe für mein Auto.
Schlicht und preiswert: die neuen Schuhe für mein Auto.

Riesige Auswahl

Zunächst: Die Auswahl ist riesig. Es gibt Felgen in allen nur denkbaren Designs. In Alu, in Schwarz poliert, mit Namen Ultrawheel, mit vier, fünf oder ganz vielen, schmalen oder breiten Speichen. Speichen in V-Form, Speichen in ovaler Form, Speichen mit Farbakzenten. Es gibt sogar individuell angefertigte Felgen – der Hersteller verspricht lackieren, polieren, verdichten, verchromen – mit hochglanzpolierten Außenbetten, was immer das sein mag.

Der Auswahl und dem Preis sind keine Grenzen gesetzt. Ich habe mich für die Variante ganz schlicht und preiswert entschieden. Für mich sind Felgen nur dazu da, die Reifen zu halten, mehr nicht.

Jahrelang übersehen

Damit liege ich aber offenbar falsch. Der Lehrling in der Werkstatt gab mir nach der Montage von Felgen und Reifen einen Spruch mit auf den Weg: „Felgen machen das Auto.“ Aha. Ganz ehrlich: Ich habe in meinem 39-jährigen Autofahrerleben noch nie auf die Felgen geachtet. Es hat mir immer gereicht, dass sie da sind und ich die Räder nicht mit den Händen halten muss.

Nach dem Spruch habe ich mir ein paar Tage lang die Felgen anderer Autos ganz bewusst angesehen. Wenn sie nicht vom Werk stammen, ist es offenbar tatsächlich für viele Autofahrer ein wichtiges Detail, welches Design sie haben. Andererseits ergab eine kleine Umfrage unter Freundinnen und Bekannten weiblichen Geschlechts, dass auch diese Autofahrerinnen noch nie auf Felgen geachtet haben.

Felgen sind also ein Männerding, ganz klar. Da war es nur folgerichtig, dass der Lehrling in der Werkstatt ein Kerl ist.

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2 Kommentare

  1. Wie wahr, das ist hier nicht anders. Lustig ist, einer meiner Arbeitskollegen war mehr oder minder an solchen Details interessiert. Nun ist er Familienvater, das Auto ist nun grösser und praktischer – und die Felgen spielen keine Rolle mehr. Hauptsache, zwei Kindersitze nebeneinander haben Platz und allenfalls noch eine schmalle Person dazwischen…

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