Bildbearbeitungen: der Ukleisee in sechs Varianten

Der Ukleisee in der Holsteinischen Schweiz

Eine der schönsten Punkte in der Holsteinischen Schweiz ist der Ukleisee. Er liegt versteckt in Eutin-Sielbeck, ist nur über einen kurzen Wanderweg zu erreichen und ist nicht nur sagenumwoben, sondern sieht auch so aus. Ein weißer Ausguck, eine sogenannte Bastei, ragt unterhalb des Jagdschlösschens am Ukleisee in den See hinein. Diese Bastei ist ein wunderbares Fotomotiv, und in Ermangelung eines Modells, das sich malerisch drapieren lässt, habe ich den See selbst als Modell genommen und ihn in mehreren Varianten bearbeitet.

Das Original (oben) ist auf den ersten Blick zwar hübsch, aber nicht besonders spektakulär. Ich habe es deshalb natürlich in RAW fotografiert, durch Lightroom-Presets gejagt und es in Color Efex Pro noch ein bisschen aufgedreht. Klar, das ist nicht die Natur, die auf diesen sechs Bildbearbeitungen zu sehen ist. Aber zeigen sie nicht ein bisschen vom sagenhaften Charakter dieses Ortes?

Ritter und Mädchen

In der Sage geht es um einen Ritter, ein schönes, aber armes Mädchen, ein gebrochenes Versprechen, eine samt Kirche in einem auf geheimnisvolle Weise entstandenen See versunkene Kapelle und das leise Läuten des Kirchenglöckchens, das sich angeblich manchmal am Ufer vernehmen lässt. In Wahrheit ist die Entstehung des Sees viel profaner. Es ist ein sogenannter Toteis-See. Toteis nennt man vom Gletscher abgespaltene riesige Eisblöcke, die am Ende einer Eiszeit übrig bleiben, schmelzen, eine Kuhle hinterlassen, in die dann Grundwasser einsickert.

Da ist die Geschichte vom versunkenen Kirchlein doch viel schöner. Aber auch ohne Kenntnis der Sage hat der See etwas geheimnisvolles. Nicht umsonst hat Immanuel Geibel dem auch Uglei genannten See ein Gedicht gewidmet.

Der Uglei-See

Von Hügeln dicht umschlossen, geheimnisvoll
Verhüllt in Waldnacht dämmert der Uglei-See,
Ein dunkles Auge, das zur Sonne
Nur um die Stunde des Mittags aufblickt.

Weltfremdes Schweigen waltet hier umher, es regt
Kein Hauch des Abgrundes lauteren Spiegel auf,
Nur in des Forstes Wipfeln droben
Wandelt wie ferner Gesang ein Brausen.

Welches Geheimnis der Uklei auch birgt, welche Wirkung er auch hat. Ich finde ich einfach nur schön und denke, dass jede meiner Fotobearbeitungen ein bisschen etwas von dem Zauber dieses Ortes hat. Und wenn nicht: hingehen und selber sehen.

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3 Kommentare

  1. Ganz ehrlich: Mir gefällt keine der Bearbeitungen,
    Aber bei Landschaft bin ich da eh sehr zurückhalten gegenüber Bearbeitungen.
    Am ehesten im Hinblick auf die Sagenhaftigkeit passt für mich noch Variante 4.

    1. Liebe Sigrid,
      ich kann Deine Meinung nachvollziehen, letztlich ist alles Geschmackssache. Es macht halt viel Spaß, ein bisschen an den Reglern zu drehen und vieles auszuprobieren. Letztlich ist es nur eine Spielerei.

  2. Vielen Dank für den Beitrag.

    Es ist schon beeindruckend was ein Meister mit seinem Werkzeug machen kann, wenn er damit umgehen kann. Ich selber versuche mit meinen Bildern möglichst nahe an der Realität zu bleiben und möchte mich somit meiner Vorrednerin anschließen. Ein bisschen Nachschärfen und Aufhellen oder auch den Bildausschnitt etwas anpassen. Manchmal ist es auch interessant ein Sujet freizustellen. Aber auch schon damit passt man die Realität an.

    Auf jeden Fall ist es wünschenswert mit seinem Grafikprogramm umgehen zu können, auch wenn man nicht alle Möglichkeiten ausnützen muss.

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