Einkommen(s)steuer – die Sache mit dem Fugen-s

Ein Bekannter hat mich darauf gestoßen: Warum wird überall von der Einkommenssteuer, der Erbschaftssteuer und der Vermögenssteuer geschrieben, wenn es doch Einkommensteuer, Erbschaftsteuer und Vermögensteuer, also ohne doppeltes s in der Mitte, heißt? Gute Frage, auf die ich spontan mit dem Hinweis auf das Fugen-s oder auch den Fugenlaut geantwortet habe. Gegenargument meines Bekannten: In Wirtschaftskreisen werden die Wörter ohne Fugen-s geschrieben. Was ist nun also richtig?

Ein erster Hinweis kommt von der Wikipedia: „Erbschaftsteuer (auch: Erbschaftssteuer, insb. in Österreich und der Schweiz)“ heißt es da. Nun sind wir hier im Norden weit weg von den Alpenländern, aber die Erbschaftssteuer und die Vermögenssteuer sind hier doch sehr geläufig. Andererseits schreibt das Bundesfinanzministerium von Erbschaft- und Schenkungsteuer (also Erbschaft ohne und Schenkung auch one s).

Das Bildungswerk der Zeitungen hat als Service die Regeln zusammengestellt. Darin heißt es, bei Wörtern mit Steuer entfalle das Fugen-s beim amtlichen Gebrauch. Außerhalb davon sei es durchaus üblich. Ausführlich hat sich auch transcom.de mit der Frage befasst.

Es ist also wie bei manchen Zweifelsfällen der deutschen Sprache: Beides ist nicht falsch.

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