Rapsblüte: Wenn Fotografen gelb sehen

Der blühende Raps streicht Schleswig-Holstein gelb an.
Der blühende Raps streicht Schleswig-Holstein gelb an.

Früher als sonst blüht in diesem Jahr der Raps. Die Frühlings-Nationalfarbe Schleswig-Holsteins zieht sich über Kuppen und an Wegen entlang und streicht das Land weithin sichtbar gelb an. Das Gelb leuchtet so stark, das muss einfach auf Fotos gebannt werden. Gar nicht so einfach und immer auch eine Frage des Standpunkts. Oder wie Jana in ihrem Beitrag „Wenn Blümchen lächeln“ über Blümchenfotografie so schön schreibt: „Dabei hat es noch niemanden geschadet, auch mal ein wenig schmutzig zu werden. Geh runter auf die Knie und begib dich auf das Level der Blume.“

Wir haben das Glück, dass das Feld, das von drei Seiten unser Grundstück umschließt, in diesem Jahr mit Raps bestellt worden ist. Und so genießen wir die Rapsblüte beim Blick von der Terrasse und aus dem Wohnzimmerfenster. Das ist nur alle zwei bis drei Jahre der Fall, denn Raps ist, so die Landwirtschaftssprache, „nicht selbstverträglich“. Der Boden braucht zwischen jeder Bestellung mit Raps eine Zeit, um sich wieder zu regenerieren. Außerdem fördert eine alljährliche Bestellung mit der Pflanze für sie typische Krankheiten und Schädlingsbefall. Dafür hat Raps die wunderbare Eigenschaft, den Acker an die elf Monate im Jahr zu bedecken. Er wird im Sommer eingesät und erst im darauffolgenden Sommer geerntet.

Alle zwei bis drei Jahre: Der Blick von unserer Terrasse.
Alle zwei bis drei Jahre: Der Blick von unserer Terrasse.

Ganz in Vollblüte, wie es so schön heißt, ist der Raps bei uns zwar noch nicht. Aber das leuchtende Gelb hat mich heute doch zu sehr gelockt, und ich bin ihm mit der Kamera auf den Pelz gerückt. Der Weg zum Fotomotiv war ja nicht weit. Und hier ist das Ergebnis.

Der Raps blüht

Der Raps blüht

Der Raps blüht

Der Raps blüht

So richtig gut werden Rapsbilder allerdings nur, wenn sich im gelben Meer ein Blickfang für die Augen findet. Der Traum einer jeden Fotoredaktion ist die Reiterin, die durch den Raps trabt und das Auge einfängt. Nun findet sich erstens nicht immer ein Pferd mit einer Reiterin oder sonst jemand, der durchs Rapsfeld tobt. Außerdem ist das so eine Sache. Die Landwirte sehen es gar nicht gern, und für das Fotomotiv kann es durchaus gefährlich werden. Nicht nur, dass der Raps auf der Höhe seiner Blütezeit stinkt – andere sagen, er duftet – und fast schon eine Art Schnüffelstoff ausdünstet. Der Rapsduft macht die Bienen auch aggressiv. Imker wissen aus Erfahrung: Bienen, die aus dem Raps kommen, sind stichig. Und in einem blühenden Rapsfeld sind hunderttausende von Bienen unterwegs.

Daniela das Problem mit dem Blickfang gelöst, ohne Pferd, Reiter oder sonstwen in den Raps zu schicken. Sie hatte das Glück, einen Wanderweg mitten zwischen Rapsfeldern zu finden. Wie Mensch und Natur auf ihren Fotos verschmelzen, zeigt sie in diesem Beitrag.

Ich habe mich ganz ins Gelb gekniet und mich dem Farbrausch hingegeben. Das geht mir übrigens jedes Jahr so. Über die gelbe Bilderflut mokiert sich übrigens Maximilian auf seinem Blog und hat kurzerhand das Gelb in Pink umgefärbt. Witzige Idee.

3 Kommentare

  1. Das sind wirklich schöne Fotos geworden. Das Letzte gefällt mir besonders gut. :)

    Ich habe auf meiner gestrigen Tour auch ein Rapsfeld fotografiert, allerdings waren darin und drumherum Schwärme von Fliegen. Das war nicht so toll.

  2. Die Rapsblüte ist jedes Jahr sehr schön anzusehen. Ein Bekannter, ein Pressefotograf nannte mir auch Ginster als schönes Gelbes Motiv. In einzelnen Heidelandschaften ist der ganz oft zu finden.

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