Das digitale Leben und die reale Käsesuppe

Was hat Käsesuppe mit dem digitalen Leben zu tun? Oder anders gefragt: Macht Käsesuppe ein Blog persönlicher? Wie ich darauf komme? Da muss ich ein wenig ausholen. Nur Geduld, die Auflösung kommt weiter unten.

Ich habe hier vor zwei Tagen zehn Fragen zum digitalen Leben beantwortet. Am Sonntag haben wir mit unserem Chor ein Konzert gegeben: das Dettinger Te Deum von Georg Friedrich Händel. Monatelang hat der Chor dafür geübt, es gab die Freude, wie aus dem Singen einzelner Noten irgendwann Musik wird. Dann die Proben mit dem Orchester und die Aufführung. Zwischendurch, bei einer Solo-Arie, hatte ich kurz Zeit nachzudenken. Und da kamen mir die Fragen zum und das Thema digitales Leben wieder in den Sinn. Dort, in der Kirche, mit der brausenden Musik von Pauken und Trompeten, ist mir klar geworden, was digitales Leben nicht leisten kann: das Gefühl, etwas gemeinsam geleistet zu haben. Oder das Gefühl, etwas live zu erleben.

Ich schätze die Digitalisierung sehr. Ich liebe sie. Sie bereichert mein Leben. Weil neben dieses Gemeinschaftsgefühl, neben die Freude über das Musikmachen etwas Neues getreten ist. Das schmälert das alte nicht. Es ergänzt es. Keine Digitalisierung kann das gemeinsame Tun ersetzen. Gemeinsamkeit ist ein Alleinstellungsmerkmal jenseits des digitalen Lebens. Ebenso wie körperliche Erfahrungen, etwas beim Sport. Kein Internet kann mir das wunderbare Gefühl zu geben, auf einem Pferd zu sitzen und mich in der Natur fortzubewegen. Ich freue mich, dass beides möglich ist.

Nun zur Käsesuppe. Nach Konzerten sitzen Sänger und Musiker noch zusammen, und jeder bringt etwas mit. Ich kann nur Käsesuppe, und deshalb serviere ich sie immer zu solchen Anlässen – was immer gut ankommt. Käsesuppe ist auch so etwas völlig Nichtdigitales. Online ist der Geruch dieser Köstlichkeit nicht verfügbar. Um nun einem Suppen-Ratschlag des Blogs von Fotokünstler Schwartz zu folgen: Ein Blog muss persönlich sein, und manchmal darf er auch etwas enthalten, was so ganz außerhalb der üblichen Blogthemen liegt. Ich bin keine Food-Bloggerin, werde nie eine sein. Aber weil es gerade so schön passt, kommt nun hier das Rezept für die ultimative Partysuppe:

Käsesuppe für 10 Personen:

  • 500 gr. gemischtes Hack
  • 500 gr. Thüringer Mett (gewürzt)
  • 4 gr. Zwiebeln
  • eineinhalb Liter Brühe (aus Brühwürfeln oder Gemüsebrühe-Granulat)
  • 1 gr. Paket Rahmporree
  • 1. gr. Dose Pilze mit Flüssigkeit
  • je 1 Paket Schmelzkäse Sahne und Kräuter

Hack mit Zwiebeln anbraten, dann die Brühe angießen, Porree, Pilze, Käse hinzugeben, aufkochen – fertig.

Guten Appetit!

Und wer beim Zubereiten oder beim Verzehr ein bisschen Dettinger hören will, hier ist er:

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