Darf ich Blog-Kommentare korrigieren?

Ich lege sehr viel Wert auf richtige Rechtschreibung. Das ist berufsbedingt. Meine Toleranz gegenüber Rechtschreib- und Tippfehler ist gering. Was soll ich also tun, wenn ein Kommentator hier auf dem Blog einen Kommentar abgibt, der vor Rechtschreibfehler nur so strotzt? Korrigieren oder im Original freischalten?

Ich bin in den vergangenen Jahren hinsichtlich Rechtschreibfehlern ein bisschen nachsichtiger geworden. Seitdem ich selbst mehr und mehr auf Smartphones oder Tablets tippe, weiß ich, wie schnell dort Tippfehler entstehen. Ganz anders als auf einer richtigen Tastatur. Deshalb verzeihe ich in Sachen Tippfehler mehr als früher. Aber irgendwo ist eine Schmerzgrenze. Soll ich also Kommentatoren korrigieren? Tue ich es nicht, stelle ich sie vielleicht bloß. Korrigiere ich, greife ich letztlich in die Freiheit des Kommentars ein. Was also tun?

Oft hilft in solchen Fällen eine kurze Twitter-Umfrage. Hier die Ergebnisse:

 

 

Am Ende habe ich für mein kleines Problem eine gute Lösung gefunden: Kommentator angeschrieben, um Korrektur-Freigabe gebeten, diese erhalten, Fehler korrigiert, Kommentar freigeschaltet. Alles gut. Mein Angebot wurde sogar freudig und dankbar angenommen. Manche Fragen lösen sich eben ganz leicht durch ein bisschen Kommunikation.

Jetzt hoffe ich nur noch, dass sich in diesem Text kein Tippfehler findet.

3 Kommentare

  1. Hallo Susanne,

    diese Frage habe ich mir in der Vergangenheit auch oft gestellt und beschlossen, dass ich Kommentare belasse wie sie sind.

    Mich kann aber jederzeit ein Kommentator anschreiben und um Korrektur bitten. Das habe ich übrigens selber schon 1 oder 2 Mal bei einem Blog-Autor gemacht … wenn es sehr schlimm war. Das war mir zwar ein wenig unangenehm, aber wurde von den Admins netterweise umgesetzt. :-)

    Übrigens gebe ich jedem Kommentator durch das Plugin „Simple Comment Editing“ nachträglich die Chance, seinen Beitrag bis zu 10 Minuten nach dem Absenden zu berichtigen.

    Gruß Sylvi

  2. Also ich korrigiere die Kommentare meiner Leser nicht. Nicht, weil ich die Kommentierenden bloßstellen will, oder weil ich zu faul dazu wäre. Sondern weil auch kleinere Fehler in Kommentaren ja durchaus zur Authentizität beitragen. Ich habe aber auch kaum Fälle auf meinem Blog, wo es so extrem ist, dass das Lesen wehtun würde.

    Allerdings habe ich seit sehr langer Zeit einen Stammleser, der in der Tat stärkere Probleme mit der Rechtschreibung hat. Das weiß er auch selbst, es ist bei ihm krankheitsbedingt so. Es fiele mir emotional schwer, ihn ständig massiv zu korrigieren. Irgendwie käme es mir unpassend vor, ihm gegenüber als „Oberlehrer“ aufzutreten, zumal seine Rechtschreibschwäche ja nicht auf „Faulheit“ basiert. Vielmehr freue ich mich, wenn er den Mut zusammennimmt, um in meinem Blog zu kommentieren – das macht er nämlich auch nicht immer, sondern nutzt oftmals auch einfach nur E-Mails etc. Das zeigt mir dann seine Wertschätzung und sein Vertrauen, sich quasi im Rahmen meines Blogs hin und wieder „bloßzustellen“. Denn angenehm ist ihm seine Schwäche natürlich selbst nicht.

    Das ist allerdings selbstverständlich ein ziemlicher Sonderfall. Ich hatte auch mal -wie Sylvi- ein Plugin im Einsatz, welches das nachträgliche Editieren von Kommentaren für einen Zeitraum X erlaubte. Das Plugin kollidierte aber an mehreren anderen Stellen mit meinem Theme und weiteren Plugins, weswegen ich es damals dann doch wieder deaktivierte. Seitdem korrigiere ich Kommentare nur noch auf „Zuruf“, was allerdings auch gar nicht so häufig vorkommt. Den Rest lasse ich -wie eingangs erwähnt- bezüglich der Rechtschreibung unangetastet.

  3. Hallo Sascha,
    ich denke, wie bei vielen Fragen rund um Bloggen – und auch sonst im Leben – gibt es auch hier keine allgemeingültige Antwort. Ein bisschen Fingerspitzengefühl ist eben immer angebracht, und Kommunikation mit den Kommentierenden, wenn es angebracht ist. Schließlich hinterlässt jeder seine E-Mail-Adresse, so dass Blogbetreiber jeden schnell anschreiben können, wenn es Unklarheiten gibt.

    Plugins, die ein nachträgliches Editieren ermöglichen, habe ich auch schon gesehen und genutzt. Aber ehrlich gesagt, nerven sie ein bisschen: Du hast Deinen Kommentar geschrieben und für gut befunden, aber irgendwo tickt da immer diese Uhr und Du denkst, Du darfst oder kannst das Blog noch nicht verlassen. Deshalb habe ich so etwas nie eingebaut.

    Liebe Grüße,
    Susanne

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