Ikea, Ofelia und die Artikelnummer

Immer Ende November, Anfang Dezember steht ein Besuch bei Ikea an. Das nächste schwedische Möbelhaus liegt leider immer noch 45 Minuten Autofahrt von uns entfernt. Heute war ich allerdings froh, als ich nach dem Ikea-Besuch wieder auf der Straße war. Das unmögliche Möbelhaus hat uns nämlich mit einer unmöglichen Organisation viel Zeit und Nerven gekostet. Wegen Ofelia.

Ofelia ist eine Tagesdecke und eine Tagesdecke. Eine für 19.99 Euro und eine für 24,99 Euro. Weiß, flauschig und ein Wunsch des Kindes. Die Preistafel für Ofelia wiest zunächst 19.99 Euro aus. Also Decke unter den Arm geklemmt und zur Kasse marschiert. Es ist Sonnabend, die Schlange an den jeder Kasse sehr lang. Es dauert gut 15 Minuten, bis die Kassiererin Ofelias Preisschild scannt. 24,99 Euro. Wie bitte? Bon genommen, die nächste Ikea-Mitarbeiterin angesteuert und um Aufklärung gebeten. Die telefoniert mit der zuständigen Abteilung und teilt mit, wir hätten das größere Exemplar von Ofelia gekauft, 1,30 mal 1,70 Meter, es gebe ein kleines Exemplar. Genau das wollen wir haben. Also Umtausch.

Das geht am Kundencenter. Da muss man eine Marke ziehen wie auf dem Ordnungsamt. Noch zehn Nummern vor uns. Schließlich sind wir an der Reihe, geben Ofelia zurück, bekommen einen Gutschein und marschieren erneut durch die gesamte Möbelausstellung und die halbe Markthalle, bis wir wieder bei Ofelia angekommen sind. Und da steht es: Tagesdecke Ofelia, 1,30 mal 1,70 Meter, 19,99 Euro. Wie das? Wo ist das kleinere Exemplar? Gibt es gar nicht, sagt eine herbei gerufene Ikea-Verkäuferin. Es gibt nur Ofelia in Originalgröße für 24.99 Euro. Und warum steht dann da auf dem großen Preisschild 19.99 Euro? Ja, das ist eine andere Tagesdecke Ofelia. Ratlosigkeit. Zwei unterschiedliche Decken gleich nebeneinander und beide heißen Ofelia? „Ja, aber die Artikelnummer ist unterschiedlich“, sagt uns die Verkäuferin. Aha. Als Ikea-Kunde kann ich mich also nicht auf die Namen verlassen, sondern muss die Artikelnummern prüfen? „Ja, ist blöd, aber ist so.“

Na dann, Ofelia gegriffen, ab zur Kasse, wieder lange angestanden, Gutschein eingelöst, Tagesdecke genommen und Abmarsch zum Parkplatz. So weit waren wir etwa 40 Minuten vorher schon einmal. Aber macht nichts, wenn man den Kunden zwei Mal durch die Möbelausstellung und die Markthalle schickt. Bleibt ja vielleicht etwas hängen.

Ich will hier keine Trickserei und keine böse Absicht unterstellen, aber ein bisschen sauer war ich schon. Und heilfroh, endlich wieder vom Ikeaparkplatz runter zu sein. Bis nächstes Jahr.

Ein Kommentar

  1. Der Graus aller Männer. Ein Besuch bei Ikea mit der Liebsten *ggg*
    Ich bin selten bei Ikea. Meist ergibt es sich eher durch Zufall und mehr als einmal jährlich (wenn überhaupt) finde ich den Weg dorthin nicht.

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