Herbstlich bunt geschmückt verzaubert die Ostseeküste

Eineinhalb Jahre ist dieses Blog jetzt alt, und offenbar hat es die Kinderstube hinter sich gelassen und ist aus dem Gröbsten raus. Das zeigt sich nicht nur an den Klickzahlen, die langsam, aber stetig in die Höhe gehen. Sondern auch daran, dass diese Seiten offenbar mehr und mehr Interesse finden. So haben mich in jüngster Zeit mehrere Angebote für eine Zusammenarbeit erreicht. Ich habe sie alle abgelehnt, bis auf eine: die von Fenja vom Portal Ostsee24.de und Nordsee24.de. Zweierlei hat mich dazu bewogen, ihr Angebot für einen Gastartikel anzunehmen: Meine Liebe zum Norden plus der Tatsache, dass ihre Portale für Regionen, nicht für Produkte werben. Und die Themenverwandtschaft des angebotenen Textes zu meinen eigenen Artikeln. Auch ich streue immer mal wieder Texte über die Schönheit oder Besonderheiten der Region ein, etwa hier oder hier. Nun also Fenjas Gastartikel zu den Reizen der Ostseeküste im Herbst. Da kriegt man richtig Lust rauszugehen.

Wärmende Sonnenstrahlen bahnen sich schüchtern ihren Weg durch die von rot-goldenen Blättern besetzten Laubdächer der Buchen und Eichenwälder. Dazwischen glitzern vereinzelt die Nadeln der Kiefern im Sonnenlicht.

Die Küstenwälder an der Ostsee- im Sommer versprechen sie wohltuende Abkühlung und im Herbst erstrahlen sie in den prächtigsten Farben und laden zu endlosen Spaziergängen ein. Eingemummelt in eine dicke Jacke lässt sich die Vielfalt des Dickichts erkunden. Und während leise das Laub unter den Füßen knistert, kann man nur einige Meter entfernt das Rauschen der Ostseewellen vernehmen. Zärtlich umschmeichelt die Meeresbrise die Nase der Wanderer und Entdecker. Und zwischen den braunen, dicht aneinandergereihten Stämme erstrahlen am Horizont die blauen Weiten der Ostsee.

Körbe voller Leckereien
Aber nicht nur der einmalige Gedanke direkt vom Gehölz an das Wasser zu gelangen, übt einen faszinierenden Reiz aus, sondern schon beim Betreten des leuchtenden Waldes wirken unzählige Gerüche und Düfte auf die Sinne ein. Gerade im Herbst hält das Unterholz auch den einen oder anderen Leckerbissen bereit. Keine zwei Schritte weiter, und schon steht er auch schon da, der erste Pilz am Wegesrand, und sobald der erste entdeckt ist, lugen hier und dort Butterpilze, Steinpilze und Makronen unter dem sie leicht bedeckenden Gräsern hervor. Einer der wohl schönsten Pilze, den es zu bestaunen gibt, ist der rote Fliegenpilz mit seinen kleinen weißen Sahnetupfen auf dem Schirm. Leider ist er aber auch einer der giftigsten Pilze. Um die gesamte Palette dieser Delikatessen kennenzulernen, werden von den Naturschutzzentren, beispielsweise in Karlshagen, geführte Pilzwanderungen angeboten. Die Wanderungen führen zu den begehrtesten Pilzstellen der angrenzenden Wälder und für die Leckermäulchen gibt es weite Felder von kleinen Blaubeerbüschen zu plündern.

Sieben auf einen Streich
Die Ostsee ist schon ein beeindruckender Ozean, wie sie so da liegt auf einer Fläche von rund 413.000 Quadratkilometern. Rauschende Wellen platschen an das Strandufer und ziehen sich anschließend leise knisternd wieder zurück. Das  maritime Flair erstreckt sich aber nicht nur über hiesige Promenaden, sondern durchquert auch das etwas abgelegenere Hinterland. Direkt am Dorf Bansin beginnt die Usedomer Schweiz. Es lohnt sich der Aufstieg auf einen ungefähr 40 Meter hohen Hügel in der Nähe von Neu Sallenthin. Denn der sich dort befindende, hölzerne Aussichtsturm mit dem Namen „Sieben-Seen-Blick“ hält, was er verspricht: Eine unvergessliche Panoramaaufnahme einer Natur in ihrer wohl unberührtesten Form. An dieser Raststätte zwischen Benz und dem urigen Fischerdorf Sellin hat es schon viele Wanderer zuvor zum Verweilen gehalten. Ein Blick über das Seenparadies Usedoms zieht magisch an: Vom Gothensee schweift das Auge über den Kleinen und Großen Krebssee, und bei wolkenfreiem Himmel auch hinüber zum Schmollensee, das Achterwasser und den Kachliner See. Anschließend sollte man unbedingt im Forsthaus Fangel bei einem Glas heißen Sanddorntee und einem saftigen, hausgemachten Stück Kuchen einkehren.

Und auch wenn der Herbst so langsam mit einigen Winden in das Land zieht, so muss man nur kreativ sein und dem Lüftchen trotzen.  Warum nicht den prachtvolle Usedomder Naturschutzpark in einem beheizten Planwagen erkunden.

Ein ganz besonderer Tipp: Für die besondere Abwechslung sorgt dabei die neumoderne Form der Schnitzeljad – das Geocaching. Anhand von GPS Koordinaten begibt man sich in ein Abenteuer der besonderen Art auf Schatzsuche: Teufelsschlucht, Nightcaches und, und, und warten darauf, enttarnt zu werden.

Zurück in die Vergangenheit
Nicht nur Flora und Fauna begeistern, sondern auch die historischen Altstädte längs der Küste. Die Insel Usedom verfügt über ein exzellentes Radwegenetz. So kann man direkt mit dem Drahtesel vom Stettiner Haff bis an das andere Ende der Insel, dem Peenemündes Haken, gelangen. Zudem ist auch das Festland per Pedale nicht weit weg. Nachdem man die Peene über die Brücke „Das blaue Wunder“, auch liebevoll das Tor zur Insel Usedom genannt, passiert hat,  taucht man direkt in die Geschichte der Residenzstadt Wolgast ein. Den Hafen und die Schlossinsel hinter sich gelassen, kehrt man zurück in eine Zeit, in der pommersche Herzöge noch mit prunkvollen Kutschen die Altstadt durchquert haben. Nicht nur das Rathaus mit davor stehenden Springbrunnen, sondern auch ein Besuch der Petri-Kirche sollten bei dieser Tour eingeplant werden. Denn hier kann man sowohl in die herzogliche Gruft hinab steigen als auch den Kirchturm erklimmen, der einen phänomenalen Blick über die Dächer der Stadt bis zur Inselküste verspricht. Und wer keine Lust mehr hat zu radeln, springt mit seinem Drahtesel einfach in die Usedomer Bäderbahn.

Abends dürfen dann Glieder und Muskeln Entspannung erfahren bei einem erholsamen Bad in der Salzsole der Bernsteintherme in Zinnowitz. Riesige Saunalandschaften und zahlreiche Beautyanwendungen wie ein Hamamund Thai-Massage laden zum Verweilen ein. Und den Hartgesottenen bleibt eine erfrische Abkühlung direkt in der Ostsee zu empfehlen, da die Anlage über einen direkten Zugang zum Strand verfügt. Das salzhaltige Aerosol in der Brandungszone wirkt wie ein Allheilmittel und das ganz kostenlos.

Quelle: Ostsee24.de

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