Tee oder Kaffee?

Kaffee ist der Deutschen liebstes Heißgetränk. Der Verbrauch liegt pro Jahr und Kopf bei 146 Liter oder 6,1 Kilogramm (Quelle: http://www.das-kaffee-lexikon.de). Abgeschlagen ist der Tee dagegen mit 700 Gramm. Die Frage nach Kaffee oder Tee ist aber mehr als nur die nach dem Lieblingsgetränk

Ich bin von Haus aus Teetrinker. Schwarztee mit Zucker und Milch kam in meinem Elternhaus täglich auf den Tisch. Ich mochte und mag ihn bis heute. Kaffee fand ich immer bitter und wenig schmackhaft.

Ich habe begonnen, Kaffee wegen der Wirkung zu trinken. Den passionierten Teetrinker putscht sein Lieblings zugetränk nicht mehr auf. Um den ungeliebten Kaffeegeschmack zu überdecken, habe ich Zucker und Milch hinzu gegeben. Kaffee schwarz war und ist mir ein Gräuel. Irgendwann habe ich wegen der Kalorien den Zucker weggelassen, auf Milch könnte ich nie verzichten. Im Laufe der Jahre ist der Kaffee in meiner Wertschätzung aber immer weiter gestiegen, und heute trinke ich ihn etwa fünf Mal so oft wie Tee. Daran haben die vielen neuen Kaffeesorten und -zubereitungsarten einen nicht unerheblichen Anteil.

Ich habe aber auch geschmeckt, dass Kaffee, wie er in Deutschland angeboten wird, nur das halbe Aroma bietet. Wie gut Kaffee schmecken kann, habe ich auf Bali erlebt, wo die Bohnen in zwei Stunden mit einer von Hand gedrehten Trommel geröstet werden, oder in Costa Rica, wo Kaffee-Zubereitung ein Lehrberuf ist und ein Kaffee-Sommelier zu hohen Ehren gelangt.

Seit ich so viel Kaffee trinke, ist Tee ist für mich etwas besonderes geworden. Mit Tee verbinde ich Lebensart, ich trinke ihn, wenn ich Zeit habe, das Teetrinken zu zelebrieren. Tee muss für mich frisch zubereitet sein, möglichst mit locker treibenden Teeblättern, zur Not auch mit Beuteln, aber das ist nur der halbe Genuss. Tee will in netter Umgebung genossen werden, am liebsten Zuhause, und mit viel Zeit. Er ist nun mal die leckerere Variante aller Heißgetränke. Am liebsten Schwarztee in Reinform, gern auch als Earl Grey mit Bergamotte, mal in der zarten Variante des Darjeeling oder in der kräftigen des Ostfriesentees. Nur mit grünem Tee konnte ich mich nie anfreunden. Meinen größten Teegenuss erlebte ich in Pakistan, wo kräftiger Tee mit Zucker zehn Minuten in einem Kessel über offenem Feuer in Milch gekocht, dann abgeseiht und serviert wird. So etwas Gutes habe ich nie wieder zu trinken bekommen.

Tee oder Kaffee? Die Antwort hat für mich nichts mit dem Getränk, sondern etwas mit der Situation zu tun. Am Morgen, im Büro, bei Konferenzen und Gesprächen muss es Kaffee sein. Daheim gibt es nur eine Antwort: Tee.

 http://www.tee-kompendium.de/index.html

http://www.teeverband.de/frames.html

3 Kommentare

  1. Ich trinke auch lieber Tee als Kaffee, wobei das wirklich an der Zubereitung liegt.

    Man muss nicht mal bis nach Bali oder Costa Rica fahren um den Unterschied zu schmecken: Österreich, Frankreich oder Italien reichen schon aus. Den besten Kaffee hatte ich bis jetzt in Paris.

    Freunde lachen immer, wenn ich sage, dass man den besten Kaffee in Deutschland in den italienischen Eisdielen bekammt, aber leider ist das so. Selbst beim Eiskaffee kann man den Unterschied schmecken.

    Ich finde es immer wieder schade, dass man in deutschen Cafés zwar tolle Kuchen bekommt, aber keinen gescheiten Kaffee. Von Tee lasse ich da erst recht die Finger, bis auf eine Ausnahme: das Teehaus + Café, wo ich mir auch immer meinen losen Tee hole.

    Sehr lecker ist übrigens auch Oolong in seinen verschiedensten Versionen. Gerade wenn man mit grünem Tee nicht grün wird :-).

  2. Bei uns in der nahen Stadt gibt es eine Kaffeerösterei, die vorzüglichen Kaffee herstellt. Denn, seit ich kaum noch welchen trinke, habe ich mir zur Devise gemacht, dass der den ich trinke, gut sein muss. Schwarz und stark, wie die Sünde!

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