Der Fluch des Smartphones

Ich bin spät dran. Wie meistens. Aber jetzt ist es immerhin soweit. Ich nenne ein Smartphone mein eigen. So etwas Tolles. Aber damit tut sich ein riesiges Problem auf. Ich habe noch viel mehr zu lesen als bisher und kann gar nicht mehr all das lesen, was ich lesen will.

Abgesehen von allem anderen, was dieses Smartphone kann, hat es auch – via App eingespielt – einen Feedreader. Und da drauf sind alle meine Lieblingsblogs. Viele über Fotografie, viele über Journalismus, ein paar über Politik und ganz, ganz viele über Sprache und über Literatur. Die Blogs, die ich mir ausgesucht habe, glänzen mit guter Schreibe, wie wir Journalisten das nennen. Alle Autoren beherrschen die deutsche Rechtschreibung und Grammatik, die Zeichensetzung schon sowieso, und die meisten schreiben einen Stil, der das Lesen zum Vergnügen macht. Und das zu genießen ist jetzt so einfach. Ich muss nicht mehr den Rechner hochfahren (zugegeben: Ich verfüge noch nicht über ein Notebook oder über einen Laptop). Ich kann mich jetzt gemütlich aufs Sofa kuscheln und mich durch all die schönen Blogs lesen. Und vor allem durch alle die wunderschönen Texte zu offenbar noch schöneren Büchern. Dumm nur: Wann soll ich denn diese Bücher lesen? Dafür habe ich jetzt gar keine Zeit mehr. Das Smartphone als Zeitfresser, na klasse. Aber immerhin als vergnüglicher Zeitfresser.

Wobei sich mir dabei noch eine ganz andere Frage stellt. Wann lesen denn die Autoren der Blogs die Bücher, über die sie schreiben? Viele von denen sind sehr fleißig. Sie schreiben viel, und das über Themen, eben über Bücher, die ausgiebiges Lesen voraussetzen. Ich gehe nicht davon aus, dass alle diese Blogautoren hauptberuflich bloggen, keine Familie haben, keine anderen Hobbys, keine Verpflichtungen. Wann machen die das?

Liebe Blogger, vor allem liebe Literaturblogger: Verratet mir bitte, wie Ihr das alles schafft. Vielleicht mache ich ja etwas falsch, dass ich erstens vor lauter Lesen nicht zum Lesen komme und zweitens neben Job, Familie und Hobbies nur zwei Mal die Woche etwas für dieses, mein blaues Blog, niederschreiben kann. Ich nehme gern Geheimrezepte für Zeitmanagement entgegen.Bis die eintreffen, ziehe ich mich dann noch mal mit meinem schönen neuen Smartphone in die Kuschelecke zurück. Man liest sich.

Das Thema beschäftigt auch andere.

Die Technik „is a Hund“:

baumdaemon.wordpress.com/2011/10/19/die-technik-is-a-hund-oder-wie-sie-sich-als-zeitfresser-erweist/

Smartphone – Fluch oder Segen?

www.haushalt-und-multimedia.at/handy-telefonie/smartphones-fluch-oder-segen/

2 Kommentare

  1. Wie man so schön sagt, sind Smartphones Segen und Fluch zugleich. Man kann unterwegs Dinge erledigen, zu denen man abends keine Lust mehr hat. Man kann unterwegs Nachforschungen anstellen oder einfach mal was nachlesen.

    Man(n/Frau) *kann*, muss aber nicht. Man muss aber lernen, loszulassen. Einfach mal nicht nach dem Telefon greifen, wenn es gerade *pling* gemacht hat. Einfach mal in der Tasche lassen, wenn man mit Freunden unterwegs ist. Einfach mal abends nicht nochmal schauen, ob eine Mail gekommen ist. Einfach mal den Newsreader eine Woche lang nicht lesen und dann einfach alles als gelesen markieren, ohne aufzuholen. Klappt übrigens auch super mit dem Twitterclient. Meine Freunde wissen, dass ich manchmal nicht anders kann.

    Gruß

    Daniel

    1. Lieber Daniel,

      stimmt, ich freue mich. Was das Smartphone angeht, so genieße ich es einfach, abends den Reader abzuarbeiten und all die schönen Blogs zu lesen. Anrufe ignorieren und keine Mails abrufen kann ich ganz gut. Das andere lerne ich vielleicht noch.
      Gruß,
      Susanne

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