Werbedeutsch: Das Rätsel der Kämmbarkeit

Angeblich hat man unter der Dusche die besten Ideen. Das gilt auch für Blogger. Ob es das Rauschen des Wassers ist oder das entspannte Gefühl: Mir fallen oft unter der Dusche Themen und sogar ganze Sätze zu neuen Texten ein. Heute ist mir die Idee für diesen Text sogar buchstäblich in die Hände gefallen. Eine Flasche mit Haarspülung hat’s gebracht.

kamm

Die Flasche mit der Spülung von Schauma macht ein seltsames Versprechen. Auf der Rückseite ist aufgedruckt, dass diese Spülung das Haar dreimal besser kämmbar macht. Abgesehen davon, dass das Wort Kämmbarkeit kein schönes ist, stellen sich dazu eine Reihe von Fragen. Wie viel ist dreimal kämmbarer als normal? Kann ich das irgendwie überprüfen? Einmal spülen ergibt dreimal mehr Kämmbarkeit, dann müsste ein Drittel mal spülen einmal mehr Kämmbarkeit ergeben. Aber wie spült man die Haare nicht ganz, sondern nur zu einem Drittel? Denn es geht hier nicht um die Fläche, sondern um die Wirkung. Sonst wäre es einfach: Ein Drittel des Kopfes mit Spülung versehen, ausspülen und testen, ob das Versprechen gehalten wird. Bei der Dreifach-Kämmbarkeit kommt es aber auf Wirkung, nicht auf Fläche an. Oder denke ich falsch? Das ist eine schwierige Sache.

Egal, ich will mir nicht den Kopf zerbrechen, sondern ihn waschen und hinterher mit einer Spülung versehen, damit es beim Kämmen nicht ziept. Einmal, zweimal oder dreimal weniger ziepen, egal. Vielleicht sollte ich damit aufhören, die Texte auf den Flaschen zu lesen. Was ich nicht weiß, darüber muss ich nicht nachdenken. Das macht den Kopf frei für bessere Unter-der-Dusche-Ideen als das Sinnieren über Kämmbarkeit.

Ein Kommentar

  1. Gnihi, über ebenjene „Kämmbarkeit“ bin ich neulich auch gestolpert. Was passiert eigentlich, wenn man den Haaren dann nicht mit einem Kamm, sondern mit einer Bürste zu Leibe rücken will? Ziept es dann weiterhin?

    Ebenfalls sehr schön: Duschcreme für trockene Haut. Denn eigentlich wollte ich ja welches gegen trockene Haut…

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