Klopapier – die Rolle zum Runterspülen

Es hat eine Weile gedauert, bis ich es entdeckt habe. Ein paar kontemplative Minuten dort, wo der Kaiser zu Fuß hingeht, haben dabei geholfen. Dann aber war das Erstaunen groß. In Frankreich gehört Klopapier ins Klos. Nicht nur das Papier an sich, sondern die Rolle in der Mitte, auf die das Toilettenpapier aufgewickelt ist.

Die Franzosen haben nun auch das Recycling entdeckt, es gibt gelbe Säcke und allerlei Hinweise auf ökologisches Verhalten. Was nicht heißt, dass der Verpackungsmüll eingedämmt wird. Beim Klopapier ist offenbar ein Weg gefunden worden, der uns Deutschen doch sehr seltsam vorkommt. Die leere Rolle soll – ins Klo.

Die Verpackung erklärt es genau. Die Rolle kann genauso heruntergespült werden wie Toilettenpapier und verschwindet dort genauso. Schwer nachzuvollziehen, vor allem für Frauen, die in Deutschland kaum auf ein öffentliches Klo gehen können, ohne irgendwo einen Hinweis zu finden, dass nichts in die Toilette gehört als das, wofür sie bestimmt ist. Als ob wir das  nicht selber wüssten.

Irgendwie konnte ich in Frankreich trotz der eindeutigen Aufforderung sowohl auf der Verpackung als auch auf der leeren Klopapierrolle selbst nicht aus meiner Haut: Die leeren Klopapierrollen wanderten während unseres Aufenthaltes im Ferienhaus immer, ja, wohin denn? Altpapier wird nicht gesammelt, Altpapier ist nämlich wiederverwertbar und gehört damit in den gelben Sack. Auch etwas, woran ich mich erst gewöhnen musste. Alle Wertstoffe in einen gelben Sack, auch Papier. Aber immer noch besser, als es ins Klo zu werfen.

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