Doppelnamen-Baukasten: Wilde-Rose, Zick-Zack und Melk-Schemel

Eigentlich wollte ich diese Glosse unter dem Pseudonym Sandra Hinterzarten-Tupfingen schreiben. Womit das Thema umrissen wäre. Doppelnamen. Das sind diese Namensungetüme, die das Namensrecht und die Wege der Liebe vor allem den Frauen aufgebürdet haben. Da man den Partner nicht so schnell wechselt wie das Namensrecht reformiert wurde, sind sie immer noch in der Welt, die Kombi-Nachnamen. Manche davon sind wahre Zungenbrecher, vor allem, wenn in beiden Namen oft die Buchstaben ü oder ä vorkommen. Oder die Kombination reizt zum Lachen. Ich habe noch den Scherz einer Kollegin namens Schemel im Ohr: „Dann heirate ich einen Herrn Melk und heiße Melk-Schemel.“ Und wer erinnert sich nicht an Frau Lamar-Schadler (sprich: Lamarsch-Adler) aus dem Buch „Beim nächsten Mann wird alles anders“ von Eva Heller.

Nun will ich hier niemandem zu nahe treten und echte Doppelnamen-Trägerinnen ans Licht dieser Glosse zerren. Deshalb verkneife ich mir hübsche Beispiele aus der Region. Aber wie wär‘s mit Prominenten. Sattsam bekannt ist Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger – passt das eigentlich samt Vornamen in die Kästchen vom Lottoschein? -, und die Nobelpreisträgerin Prof. Christiane Nüsslein-Volhard. Und nun sind wir mal ganz kreativ. Was gäb‘s denn noch Schönes? Wilde-Rose? Gibt es wirklich. Tiere bieten viele Möglichkeiten. Wie wär‘s mit Storch-Frosch? Oder Fuchs-Hase? Im Doppelnamen-Baukasten machen sich auch Klein, Schwarz, Kurz oder Winter gut. Zusammenknobeln mit passenden Ehegattennamen müsst Ihr die nun aber selber.

Witzige Doppelnamen gibt es hier.

2 Kommentare

  1. Doppelnamen sind furchtbar. Ich finde, wenn sich zwei so sehr lieben, daß sie heiraten wollen, dann sollten sie auch in der Lage sein sich auf einen gemeinsamen Namen zu einigen.

    Ich habe bei unserer Heirat den Namen meiner Frau angenommen, denn der ist sehr, sehr selten (tatsächlich gibt es in Deutschland sogar mehr Hitlers als Leute mit meinem Nachnamen). Darauf hatten wir uns – man lese und staune – bereits an dem Abend, an dem wir zueinander gefunden haben. Meine heutige Frau damals:
    „Wenn ich mal heirate will ich einen Doppelnamen, damit meiner nicht ausstirbt“
    Ich so: „Bist Du bescheuert? Man schreibt doch keinen Roman, nur weil man mal unterschreiben will. Man nimmt Deinen Namen und gut ist.“ Damit war das schon mal geklärt, zwei Jahre vor der Hochzeit.
    Bis heute habe ich diesen Schritt nicht bereut. Und die Vorstellung, daß dereinst unsere Kinder – so denn endlich welche kommen wollen – in einer ebenso einfachen Welt aufwachsen wie ich damals. Mama, Papa und die Geschwister haben den gleichen Familiennamen. Und da ist auch schon der Knackpunkt: Wenn einer einen Doppelnamen führt oder gar einen anderen Namen als der Partner, fällt dieses Identitätsstiftende Moment für Kinder weg. Für mich heißt das gefühlt: Das ist keine richtige Familie.
    Da aber ohnehin jegliche erfolgreiche Beziehung eine stetige Abfolge von Kompromissen ist, sollte man auch in dieser Hinsicht einen Kompromiss finden können. Es muß eben einer ein etwas tieferes Bekenntnis zum Parter und damit seinen Namen ablegen.

  2. Hallo Jürgen,
    Recht hast Du, die Doppelnamen sind oft schrecklich, weil sie gar nicht zusammenpassen. Hinzu kommt, dass man sich gleich zwei Namen merken muss, wo es manchem doch schon bei einem schwer fällt. Was das identitätsstiftende Moment für Kinder betrifft, so glaube ich eher, dass sie sich auch mit zwei verschiedenen Nachnamen von Mutter und Vater oder mit einem Doppelnamen arrangieren.
    LG, Susanne

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