Gerechte oder gequälte Sprache: Genderissimo – Genderissima

Die geschlechtsneutrale Formulierung von Texten ist Politikern und Verwaltung längst in Fleisch und Blut übergegangen. Was oft ein bisschen sperrig klingt – Schülerinnen und Schüler, Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter – ist weit verbreitet und wird nicht nur nicht in Frage gestellt, sondern oft sogar auf die Spitze getrieben. Bis hin zur Satire.

Eine Gemeinde im südlichen Holstein. Es gilt, einen neuen Schulleiter oder eine neue Schulleiterin für die örtliche Schule zu finden. Für solche Entscheidungen gibt es den Schulleiterwahlausschuss. Von einem Schulleiterinnenwahlausschuss ist nie die Rede. Aber die geschlechtergerechte Formulierung gibt es natürlich in der Verwaltungsvorlage für die Wahlen zum Ausschuss. Da steht doch tatsächlich: „Der Ausschuss für Schule, Jugend, Soziales und Feuerwehrwesen hat folgende Mitgliederinnen und Mitglieder für den Schulleiterwahlausschuss vorgeschlagen.“

Also bitte, wenn schon geschlechterneutral, dann aber auch richtig. Entweder Schulleiterwahlausschuss und Schulleiterinnenwahlausschuss oder, das wäre mein Vorschlag in diesem Fall, Schulleiterwahlausschuss und Schulleiterwahlausschüssin.

Der schleswig-holsteinische „Leitfaden zur geschlechtergerechten Formulierung – Mehr Frauen in die Sprache“ steht hier.

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