Trachtengruppen

Sind wir nicht alle in bisschen uni-form? Nur in Uniform wollen wir nicht mehr auftreten, die Zeiten sind doch längst vorbei. Einheitslook, von der Mode diktiert, ist „in“, auch wenn’s keiner wahr haben will. Aber verordneter Einheitslook? Gar noch mit allerlei klirrendem Schmuck in Form von Orden und Ehrenzeiten verziert. Nein, bitte nicht! Oder doch?

Zwei despektierlich mitunter auch als Trachtengruppen bezeichnete Vereinigungen halten im Norden immer noch die Fahne hoch – wörtlich. Schützenvereine und Feuerwehren. Offenbar sind grünes und blaues Tuch, militärisches Gehabe, zackiges Marschieren und Ehren-Gedöns doch noch attraktiv genug, damit beide Organisationen nicht der Hauch eines Zweifels an ihrem Auftreten anfliegt. Wäre da nicht die eine oder andere leise, aber vernehmliche Klage über Nachwuchssorgen. Dass sich die Reihen lichten, ließe sich bei den Schützen ja noch unter Zeitgeist abbuchen. Bei der Feuerwehr wird’s gefährlich. Brandgefährlich. Bisher verbuchen die Wehrführer die mancherorts magere Besetzung noch unter mangelnder Begeisterung fürs Ehrenamt oder schieben sie den Arbeitgebern in die Schuhe, die sich angeblich oder wirklich immer schwerer tun, ihre Mitarbeiter fürs Gemeinwohl frei zu stellen. Das mag ja so sein. Doch hinter vorgehaltener Hand gibt auch mancher Feuerwehrmann zu, dass etwas weniger Trachtengruppen-Folklore und etwas mehr Trachten nach Modernität auch einer Feuerwehr gut tun würde.

Ganz und gar grummelig werden einigen Feuerwehrleuten, wenn es ans Ehren geht. Die Großen behängt man, die Kleinen lässt man – zum Einsatz – laufen. Oder anders ausgedrückt: Die sich nachts auf kalter Straße zur Rettung von Menschenleben den A . . . aufreißen, gehen beim Verteilen der Orden oft leer aus. Wie einst beim Militär.

 

Unzufriedenheit mit der eigenen Feuerwehr thematisiert ausführlich dieser Artikel:

http://www.fwnetz.de/2011/07/12/ich-bin-mit-der-gesamtsituation-unzufrieden/

 

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